Twitter vs. Autorenwahnsinn

m vorangegangenen Artikel habe ich mich bereits über die Twitterkampagne ausgelassen, die ich als Selbstversuch Beginn diesen Jahres gestartet hatte. Und obwohl diese am Ende den ganzen Sommer hindurch lief, stellte ich fest, dass sie nicht den gewünschten Erfolg brachte. Um es kurzzufassen: Würde ich das Experiment wiederholen, dann würde ich die Kampagne im Hintergrund mit einem niedrigen Budget durchlaufen lassen. Viel investieren lohnt sich hier eher nicht. Da gibt es andere Wege, um Leser und Autoren auf den eigenen Blog aufmerksam zu machen, wie ich feststellen konnte.

Ich sag nur # Autorenwahnsinn.

Diesen Sommer habe ich zum 1. Mal daran teilgenommen und hatte mir, außer etwas Ablenkung vom Umzugsstress und Heimweh nicht mehr erhofft. Vielleicht noch auf andere Autoren und interessante Blogs zu treffen, die ich mir mal ansehen könnte, ein paar Kontakte knüpfen, vielleicht …

Und dann wurde ich total überrascht.

Nachdem ich am 01. 08. meinen ersten Beitrag veröffentlichte und unter dem Hashtag einstellte, gingen die Besucherzahlen auf meinem Blog hoch.
Gut, wie ich aus der Twitterkampagne lernen konnte, muss das noch nichts heißen. Besucher kommen und verschwinden wieder. Langfristig geht es aber darum, dass die Leser wiederkommen. Im Idealfall auch nach Ende einer Kampagne und ob das nach dem Autorenwahnsinn der Fall sein würde, das war bisher noch offen, was ich aber jetzt, wo ich die Zahlen vor mir habe, zumindest für August und September mit einem deutlichen „Ja“ beantworten kann.

twitter_500.jpg

Sehr schön kann man in der ersten Grafik den Peak erkennen, den es nach der ersten Veröffentlichung im Besucherstrom der Seite gab. Klar sichtbar ist auch, dass die Kurve danach abflacht, wobei sie nicht wieder auf das Niveau zurückfällt, welches sie vor der Kampagne innehatte. Stattdessen bleibt sie, nach einer kurzfristigen rasanten Talfahrt, konstant bei fast 30 Besuchern, bis sie, Mitte September, also deutlich nach dem Ende der Autorenwahnsinnschallenge, langsam weiter abflacht, was vermutlich daran liegt, dass die Präsenz, die ich mit den täglichen Beiträgen hatte, nicht mehr vorhanden ist. Wenn man den Zahlen glauben möchte, wäre die ideale Taktik also, täglich kleine Beiträge zu schreiben, statt alle drei Monate mit einem großen, sicher gut recherchierten und sehr informativen Beitrag online zu gehen.

In der nächsten Grafik kann man das Verhalten der Besucher während des August noch deutlicher sehen, denn hier hat man den Vergleich zwischen der Anzahl an Besuchern, die nur einmal auf den Blog zugriffen und denen die während der ganzen dreißig Tage vorbeisahen.

anaythics_500.jpg

Sehr schön finde ich, dass die Anzahl derer, die auf den Blog zurückkehrten, deutlich höher liegt, als die Zahl der „Eintagsfliegen“. Das bedeutet dann wohl, dass die Leute daran interessiert waren, mehr von mir zu erfahren. Und darüber hinaus ist auch bemerkenswert, dass das Interesse nicht mit dem Ende der Kampagne aufhörte sondern bis in den September hinein bestehen blieb. Erst ab Mitte September fällt die Kurve wieder, liegt aber ebenfalls über dem Ausgangsniveau vor dem Autorenwahnsinnsstart.

Fazit:
Die Teilnahme am Autorenwahnsinn hat mir langfristig mehr gebracht als die Twitterkampagne. Ich hätte es kaum für möglich gehalten, aber so ist es. Die Besucherzahlen gingen nicht so durch die Decke, wie bei der Twitteraktion, aber sie blieben stattdessen konstant, auch noch über das Ende der Kampagne erhalten. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass ich durch die Kampagne noch andere Autoren und Blogger entdeckt habe, denen ich folgen kann und durch die ich mit interessanten Neuigkeiten und Tipps versorgt werde. Mein Blog existiert schließlich nicht in einer Blase. Vernetzung ist wichtig und sich umzusehen, wer noch da draußen ist, schadet nicht. 

Gut ist der Autorenwahnsinn auch für Blogger oder Autoren mit einem geringen Einkommen, denn für die Maßnahme muss man keinen Cent zahlen, sondern nur seinen Grips benutzen. Die Fotos, die während des Autorenwahnsinns auf meinem Blog zu sehen waren, sind allesamt mit meiner Handykamera aufgenommen und bearbeitet worden. Da ich gerade mitten im Umzug steckte, hatte ich nicht mehr zur Verfügung und um ehrlich zu sein, sie sind auch so sehr gut gelungen, womit der Beweis erbracht wäre, dass es nicht immer teures Equipment braucht, sondern manchmal nur ein paar leckere Accessoires, ein gutes Auge und den einen oder anderen Farbfilter, der bereits im Handy steckt.

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