Twitter Card und Followerkampagne - Ein Selbstversuch

Noch eine kurze Meldung zum Thema „Werbung auf Twitter“.

Nachdem ich über die graue Theorie geschrieben habe, sagte ich ja, dass ich auch darauf brannte, die Werkzeuge selbst auszuprobieren.

Das Erste, was ich ausprobierte, war die „Twitter Card“, die, im Erfolgsfall, für mehr Traffic für meinen Blog sorgen sollte.

Aktion lief insgesamt 13 Tage, wobei mich die Kampagne für zwei Tage pro Tag fünf Euro kostete und danach nur noch einen Euro pro Tag.

Ergebnis:

Mein Blog explodierte geradezu. Ich hatte teilweise bis zu hundertfünfzig Sessions pro Tag! So viele habe ich normalerweise in einem Jahr zu verzeichnen!

Klingt gut?

Sicher, das klingt eindrucksvoll. Was der Grund war, warum ich die Statistik für Januar für die Anmeldung meines Künstlernamens verwendet habe. Für viel mehr hat das nicht getaugt, denn Hits allein sind nicht das, was man haben möchte. Als Blogautor wünscht man sich, dass Leute wiederkommen, eine Weile bleiben, um sich Artikel durchzulesen und im Idealfall auch den einen oder anderen Kommentar hinterlassen. Ob Besucher das tun, kann man an der Absprungrate sehen oder aber an der Verweildauer pro Seite. Und die hatte sich nicht im Geringsten durch die Aktion geändert. Das heißt, ich hatte zwar innerhalb kurzer Zeit extrem viel Besuch auf meiner Seite, aber die Leute sind nicht geblieben. Zudem wette ich, dass auch ein Großteil der Leser die sich auf meinen Blog verirrten einfach Roboter waren, mehr nicht. Und das ist nun wirklich nicht die Art von Publikum, die man anziehen will, obwohl es durchaus noch eine Stufe tiefer geht, wie ich gleich zeigen werde.

Ebenso zu bemerken war, dass der meiste Traffic in den zwei Tagen generiert wurde, in denen mich die Kampagne fünf Euro pro Tag kostete. Danach brachen die Zahlen ein. Es war zwar immer noch mehr als sonst, aber die Flut war vorbei.

Nun zur Followerkampage:

Diese lief von Ende April bis Ende Mai und es handelte sich um eine Kampagne zur Gewinnung von Followern. Der Gedankengang dahinter war, dass ich zum einen Mitte Juni meinen dritten Bloggeburtstag begehen will und Ende diesen Jahres mein drittes Buch „Lotte in London“ herauskommen soll. Bei beiden Ereignissen wäre es zum einen schön, es einer großen Leserschaft verkünden zu können und, ganz ehrlich, im Falle des Buches wäre es vielleicht auch ganz hilfreich eine große Fanbase zu haben. Immerhin bedeuten viele Follower auch viele Interessenten, die die Nachricht, dass es ein neues Buch gibt, entweder weitertragen können oder es sogar kaufen gehen. Also dachte ich mir, könnten mehr Follower, die auch regelmäßig bei meinem Blog vorbeischauen nicht schaden und ich setzte eine Kampagne an, für die ich jeden Tag einen Euro als Tagesbudget zur Verfügung stellen wollte. Von einem Freund, der ebenfalls eine solche Kampagne gestartet hatte, hatte ich gehört, dass er innerhalb kürzester Zeit nicht nur zahlreiche neue Follower bekam, sondern dass sich seitdem auch seine Interaktionsrate auf Twitter, wie auch auf seinem Blog erhöht hätte. Er hat genau das Ergebnis erhalten, von dem wir als Autoren träumen. Nicht nur mehr Follower auch noch Follower, die bereit sind sich zu engagieren und in Interaktion zu treten.

Das Fazit meiner Kampagne sieht allerdings nicht so rosig aus.

Ergebnis:

Nachdem die Kampagne etwas langsam anlief, habe ich inzwischen über zwanzig neue Follower bei Twitter „gewonnen“. Allerdings sind das in den seltensten Fällen die Art von Follower, die ich haben möchte oder dir mir im Zweifelsfall etwas nützen würden. Zum Großteil scheinen es schlicht Leute zu sein, die entweder allem folgen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, oder aber, noch schlimmer, Accounts irgendwelcher Typen, die offensichtlich etwas zu einsam sind und denen ich am liebsten zurufen würde (vorzugsweise von ganz, ganz weit weg!!!):

Verbringt weniger Zeit damit auf Twitter diverse Körperteile zu zeigen und seid nett zu euren Mitmenschen, dann klappt es vielleicht mit einer Freundin!

Auch auf die Gefahr hin arrogant zu klingen, aber ich glaube kaum, dass dies die Art von Leser oder Fanbase sind, die ich haben will. Auf derartige „Standing ovations“ kann ich, denke ich, getrost verzichten.

Meine Followerkampagne auf Twitter hat mir also nichts gebracht. Weder mehr Interaktionen auf Twitter selbst, noch mehr Traffic oder Interaktionen auf dem Blog, was schade ist. Das es aber nicht immer so sein muss, versteht sich von selbst und mag vielleicht auch an dem Bereich liegen, in dem ich arbeite. Wie gesagt, in anderen Feldern, wie zum Beispiel Softwareentwicklung und Spieletechnologie, kann es,  wie mein Freund zu berichten wusste, ganz anders laufen. 

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Happy Birthday, Victoria!

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