Soziale Medien für Autoren IV: Das Basislager
Vorherige Woche hatten wir schon den Inhalt dessen besprochen, dass ich gern als “Basislager” bezeichne. Gemeint mit dem Begriff “Basislager” ist die eigene Website, der eigene Blog. Jeder Autor hat eine oder einen und nutzt die Gelegenheit zur Eigenwerbung. Oft wird gesagt, man soll unbedingt eine unabhängige Website haben. Ich bin der Meinung ein eigener Blog tut es auch. Und was die Unabhängigkeit angeht, die von vielen Autoren propagiert wird … Nun, da stellt sich die Frage, wie unabhängig man ohne einen eigenen Server tatsächlich sein kann. Aber um das zu klären, wäre ein eigener Post von Nöten. Deswegen kommen ich lieber zur eigenen Website oder dem eigenen Blog zurück. Für was genau man sich entscheidet, ist egal, so lange man ein paar Regeln beachtet.
1. Gestaltung
2. Regelmäßigkeit
3.Vernetzung
1. Die Gestaltung:
Das ist so ziemlich die erste Frage, die aufkommt, wenn man eine eigene Seite oder einen eigenen Blog erstellen möchte. Wie soll sie aussehen? Die Antwort auf die Frage ist: Wie man möchte.Tolle Antwort, aber was heißt das konkret?Das bedeutet zu allererst, dass ich mir Gedanken über das eigene Auftreten machen muss.Was gefällt mir? Was möchte ich von meiner Seite? Wie sehe ich mich und wie möchte ich mich präsentieren? Antworten auf die Fragen sind so unterschiedlich, wie die Menschen die hinter den Seiten oder Blogs stehen. Jedem gefällt was anderes, andere Farben, andere Schrift. Demnach kann alles eine richtige Antwort auf die Fragen wie die eigene Seit aussehen soll sein. Allerdings muss man im Hinterkopf behalten, dass die eigene Seite nicht nur dem eigenen Vergnügen dienen soll, sondern einen Zweck erfüllen muss. Als Autor oder Autorin muss ich mir darüber im Klaren sein, dass ich mit meiner Seite einen Spagat bewältige. Nämlich zwischen dem, was ich gern hätte und dem was die Leser / Besucher erwarten. Deswegen muss man beachten, dass bestimmte Dinge auf der Website zu finden sein sollten.
1. Der Autor selbst:
Ich habe mich auf ein paar Zeilen und ein Bild von mir beschränkt. Andere Autoren machen es gern ausführlicher. Egal ob lang oder kurz, die Vorstellung der eigenen Person auf der Website ist beinahe unerlässlich. Der Besucher möchte wissen, wen er vor sich hat. Deswegen gibt man dem Leser, was er möchte. Nicht unbedingt so, wie er es sich vorstellt, wie esgesagt, man kann durchaus seine eigene Handschrift haben, aber ganz ohne Vorstellung wäre sicherlich ein Fehler.
2. Wichtigste Angaben:
Welche Angaben, abgesehen die zur eigenen Person, sollten immer auf einer Seite zu finden sein? Gut, den rechtlichen Teil möchte ich hier nicht ansprechen. Ich möchte eher auf etwas hinaus, dass einem jeden Tag begegnet, dass so selbstverständlich sein sollte wie das Zähneputzen und das trotzdem oft ignoriert wird: Angaben zu den eigenen Werken.Die eigene Seite ist pure Eigenwerbung. Es ist der Ort, an dem man angeben kann, also warum tut man das nicht? Ein Interessent, der auf meine Seite kommt, will wissen, was ich so schreibe. Oder ob es schon ein fertiges Produkt gibt und wo er es kaufen kann. Das man die eigenen Veröffentlichungen angibt ist unerlässlich. Noch besser könnten Leseproben sein. Besonders skeptische Leser können so vorab rausfinden, ob der Schreibstil zu ihnen passt oder ob sie nicht lieber die Finger von dem Buch lassen sollten. Ausserdem sind Leseproben immer ein guter Weg kurze Projekte zu haben und die Seite zu füllen. Warum sollte man sich das verschenken? Wichtig ausserdem sind Wege, wie man den Autor erreichen kann. Was dem Arzt seine Telefonnummer und die Öffnungszeiten sind dem Autor seine anderen Plattformen. Ist man also auf Twitter, Facebook oder anderem unterwegs, gibt man seine “Adresse” an. Interessierte werden einem so folgen können und auf dem Laufenden bleiben.
3. Das Aussehen:
Gemeint ist hier die Farbwahl, die Gestaltung der Seite selbst. Um es deutlicher zu machen: Sie sind Krimiautor. In ihren Werken stapeln sich die Leichen in den Hinterhöfen und man kann die Messer schon gar nicht mehr zählen. Wie wird dann wohl ihre Website aussehen? Ich glaube nicht, dass ein unschuldiges Pink die richtige Farbwahl wäre. Entscheiden sie sich für die klassischen Farben: Schwarz und rot. Damit dürften sie besser beraten sein.Jeder von uns hat bestimmte Vorstellungen im Kopf, die er mit Farben verbindet. Darauf sollte man achten, wenn man seine Seite aufbaut. Wer sich vorher fragt, was die Leser mit seinem Genre verbinden, ist besser dran. Um es noch allgemeiner auszudrücken: Achten sie bei der Gestaltung ihrer Website auf das, was sie auch bei der Gestaltung ihres Covers berücksichtigen würden.
2. Regelmäßigkeit:
Steter Tropfen höhlt den Stein. So sagt man doch, oder? Für die eigene Präsenz gilt das Gleiche. Schreiben und posten sie. Regelmäßig. Es kommt nicht darauf an, dass es jeden Tag ellenlange Aufsätze zu lesen geben muss. Oder dass sie immer den neusten Entwicklungen hinterherhecheln. Jeder muss selbst entscheiden, wie oft er auf der eigenen Seite oder auf dem eigenen Blog etwas postet. Wichtig ist nur, dass es regelmäßig geschieht. Wenn man einmal pro Monat etwas hochstellt, ist das in Ordnung. Schafft man es einmal pro Woche einen kurzen Artikel zu posten, auch schön. Wichtig ist den eigenen Rhythmus zu finden. Zu wissen, wie viel Zeit einem zur Verfügung steht und wie oft man etwas Neues präsentieren kann und diesen Rhythmus beizubehalten.Ausnahmen von dieser Regel kann es auch geben. Sicher wird das Publikum es verstehen, wenn es mal keinen neuen Artikel gibt, weil der Autor in Urlaub ist oder krank mit Grippe daniederliegt ist alles ist nur menschlich und so lange das nicht überhandnimmt, wird es der eigenen Präsenz nicht schaden.Ach, noch ein Tipp. Ganz oft hat man gerade zu Beginn viel zu berichten. Irgendwann aber gehen einem die Themen scheinbar aus und man fragt sich, wo man nun den monatlichen Blogpost hernehmen soll? Antwort: Wenn sie selbst nichts Neues zu berichten haben, gibt es durchaus andere Artikel fremder Autoren, die für ihre Leser dennoch interessant sein könnten. Was spricht dagegen, diese dem Publikum zu zeigen? Es gibt kein Gesetz, dass besagt, dass nur eigene Inhalte auf der eigenen Webseite stehen müssen.
3. Vernetzung:
Tue Gutes und sprich darüber. O,k, niemand redet hier von Charity. Gemeint ist, wenn es neue Inhalte gibt, muss das bekannt gemacht werden. Und zwar in anderen Plattformen als der, auf welcher der Inhalt ursprünglich erschienen ist. Ist ihre Seite bei wordpress untergebracht, dann verkünden sie über Twitter, Facebook, g+, tumblr und was es sonst noch so gibt, dass sie einen neuen Artikel zu bieten haben.Sie denken das ist unschön? Man lobt sich nicht für die eigenen Leistungen?Vergessen sie´s! Natürlich tut man das!
Wie sonst sollte jemand wissen, dass es sie und ihre hübsche Webseite gibt? Sie sind einer von Tausenden Autoren da draussen, wenn sie keine Werbung für sich machen, wer sollte es dann tun? Bei Werbung gilt: Nichts zu machen ist falsch. Alles zu machen ist auch falsch. Wählen sie, wie schon so oft, den Mittelweg.