Soziale Medien für Autoren III: Die Schattenseite
Es hat immer alles zwei Seiten. Tag und Nacht, Goldmarie und Pechmarie, Licht und … Schatten. Richtig, Schatten. Auch der goldene Mittelweg aus dem letzten Post hat eine Schattenseite. Aber, bevor wir darauf zu sprechen kommen, gucken wir uns den Mittelweg doch nochmal an:
Ich habe alles, was ich will. Ich habe ein eigenes Basislager, dass mich unabhängig von den Launen der großen Anbieter macht. Nichtsdestotrotz nutze ich auch andere Kanäle, um mich in der Welt zu präsentieren und um meinen Inhalt unter das Volk zu bringen. Klingt super. Wo liegt der Haken?Der Haken liegt darin, sich schnell zu verzetteln. Darin immer präsent sein zu wollen und zu müssen. Auf die Art verbringt man schnell zu viel Zeit auf den entsprechenden Plattformen, postet eigene Inhalte, ließt sich die Inhalte anderer Personen durch und ehe man sich versieht, ist der Tag vorbei. Was hat man für die eigentlichen Projekte getan? Eben nichts. Abgesehen davon, dass für das Schreiben von Blogposts und anderen Inhalten Zeit drauf geht, kann man durch den ständigen Druck der sozialen Medien leicht in eine Art Dauerstress verfallen. Die ständige Erreichbarkeit artet aus, so dass man meint alle halbe Stunde auf Twitter oder anderen Plattformen nachgucken zu müssen. Alle Stunde muss man seine Mails kontrollieren. Es könnte ja was Neues reingekommen sein. So wird man zum Sklaven der Neuen Medien.
Ein einfacherer Weg:
Weiter das Basislager nutzten, aber die Zeit darauf auf einen Tag in der Woche beschränken. Es gibt einen Tag in der Woche, in der man sich mit dem Inhalt auf der eigenen Seite auseinandersetzt und neue Artikel schreibt, überarbeitet und reinstellt. Auf diese Art hat man pro Woche einen selbst geschriebenen Artikel, der so sicher ist wie das Amen in der Kirche. Leser stören sich nicht daran, wenn man nur einmal pro Woche postet. Sie stören sich aber sehr wohl daran, wenn man sich auf den Autor nicht verlassen kann. Also, einmal pro Woche, manche Autoren posten auch nur einmal pro Monat, und dafür diesen Beitrag sicher. Gleichzeitig habe ich den Rest der Woche für meine anderen Projekte frei und drohe nicht sie zu vernachlässigen.
Alle anderen Kanäle nutze ich für die tägliche Unterhaltung. Aber auch hier beschränke ich die Zeit, die ich dafür aufwenden möchte, um mit anderen Nutzer in Kontakt zu treten und den Kontakt zu halten. Denn bei genauer Betrachtung braucht man nicht viel Zeit, um durch die Inhalte anderer Nutzer zu suchen. Zehn, vielleicht zwanzig Minuten pro Kanal und ich bin informiert darüber, was in der Welt passiert. Mehr ist nicht nötig. Am Ende bringt mich das, unter der Voraussetzung, dass ich verschiedene Plattformen nutze, auf vielleicht eine Stunde pro Tag, die ich anderen Kanälen widme. Mehr nicht.