Soziale Medien für Autoren II: Der Mittelweg
Im vorangegangenem Post hatten wir geklärt, warum auch so abgeschottete Menschen wie Autoren von einer Präsenz in den sozialen Medien profitieren. Heute geht es darum zu klären, warum eine eigne Website oder ein eigener Blog das Herzstück der Kampagne sein sollte. Richtig gelesen, ich sagte Website/Webseite und oder Blog. Um ehrlich zu sein, die meißten Autoren reden davon, dass man sich brav für eines von beiden entscheiden muss und das jedes seine Vor- und Nachteile hat. Ich bin mal so frech das Gegenteil zu behaupten und gleich zu Beginn zu sagen, dass es die Reinformen von Webseite und Blog heute kaum noch gibt. Also ist es auch egal, für was man sich entscheidet. Das Wichtige ist doch, dass man seine Präsenz richtig pflegt. Egal wie sie heißt. Wichtig ist die Strategie die man wählt um sie mit Inhalten zu füllen und die Leser interessiert zu halten. Das mag anfänglich etwas mühsam sein und Zeit fressen, aber es kann sich durchaus lohnen. Doch was ist nun die “richtige” Strategie?Die richtige Strategie ist ein Mittelweg zwischen interessanten Inhalten, Eigenwerbung und Präsenz zeigen. Will heißen: Auf deiner Webseite oder deinem Blog solltest du unterscheiden zwischen großen und kleinen Projekten.
Große Projekte:
Sind Sachen, die über einen langen Zeitraum laufen und die oft einen großen Umfang haben. Zum Beispiel der eigene Roman ist ein großes Projekt. Allein an dem Erstentwurf sitzt man einige Zeit. Ganz zu schweigen von der Recherche und dem Überarbeitungsprozess danach.
Für Leser sind solche Projekte nur am Rande interessant, denn Leser sind eigentlich nur an dem interessiert, was sie kaufen können. Im Fall eines Autors: am fertigen Buch, nicht aber am Entstehungsprozess.Warum sollte man sie trotzdem für die Präsenz nutzen? Ganz einfach: Sie eignen sich hervorragend als Lückenfüller. Gerade aus aktuellen Schreibprojekten kann man den einen oder anderen Textauszug veröffentlichen. Auf die Art bekommt der Leser einen Einblick in den Schreibstil und Statusupdates halten ihn auf dem Laufenden. Für den Autor selbst ist es ein toller Weg, Meilensteine zu feiern und Erfolge mit dem Rest der Welt zu teilen. Es ist eine Sache, wenn man das Cover für das Buch im stillen Kämmerlein anschmachtet. Es der Welt zu zeigen und nette Kommentare darüber zu lesen hebt die Stimmung auf eine ganz besondere Art und Weise. Es wäre schade sich diesen positiven Aspekt des Schreibens entgehen zu lassen. Solche Situationen und das positive Feedback das daraus resultieren kann sind es, die einem über die harten Stunden des Schreibens hinweghelfen.
Auch zu den “großen Projekten” gehören Sachen wie bereits veröffentlichte Werke, die eigene Biographie, wenn man sie auf der Seite anbieten möchte, und Textauszüge.
Allgemeiner gesprochen: Die eigene Seite oder der eigene Blog ist ein Sammelbecken für alles, was den Autor / die Autorin ausmacht und was für den Leser von Interesse sein könnte. Allerdings sollte die eigene Seite / der eigene Blog nicht nur aus solchen Langzeitprojekten bestehen. Wie schon gesagt, sie werden schnell langweilig. Niemand möchte das fünfzigste Statusupdate zum Schreibprojekt lesen. Abhilfe schaffen hier kleine oder kurze Projekte, die für wechselnden Inhalt auf der Seite / dem Blog sorgen.
Kleine Projekte:
Sind sind kurze Blogposts, wie dieser hier. Sie werden ständig durch etwas Neues ersetzt, damit die eigene Seite immer interessant bleibt und sie setzen sich nicht nur mit den eigenen großen Projekten auseinander. Solche Post können auch aus Beiträgen anderer Autoren bestehen und müssen nicht immer aus der eigenen Feder stammen. Gemeinsam ist ihnen: sie sind kurz, sie sind immer neu und wichtig ist, sie auch auf anderen Kanälen zu vermarkten.Das heißt: Man postet den Blogpost auf der eigenen Webseite/ dem eigenen Blog und dann bedient man sich eines anderen Mediums um ihn publik zu machen.
Ein Beispiel:
Jeden Dienstag postet Autor X neuen Inhalt auf seinem Blog oder seiner Website, die er bei wordpress angelegt hat. Wordpress hat die Möglichkeit andere soziale Medien, wie Twitter, zu integrieren. Das heißt, wenn Autor X seinen Post gemacht hat, kann er per Knopfdruck, über Twitter bekannt machen, dass es auf seiner Seite neuen Inhalt gibt. Andere Autoren und Leser, die selbst nicht bei wordpress sind, aber dennoch an den Artikeln von Autor X Gefallen finden, werden so über die Neuerscheinung informiert und können sich seinen Artikel dann auf seinem wordpress Profil ansehen. Was hat Autor X jetzt genau gemacht? Er hat seinen Artikel vermarktet. Über Twitter. Und ganz nebenbei hat er auch noch Werbung für sein eigentliches Herzstück gemacht, in dem er seine Leser auf sein wordpress Profil lockt, in dem er ihnen einen neuen Artikel zum lesen anbietet. Das Ganze funktioniert nicht nur mit Twitter und wordpress, sondern auch mit jedem anderen x-beliebigen sozialen Medium. Ob es facebook, blogger, tumblr oder g+ heißt. Wichtig ist es läuft immer nach dem selben Motto: Der Artikel erscheint auf dem Herzstück und die anderen Plattformen werden nur zur Bekanntmachung genutzt, zu mehr nicht. Auf die Art können auch Leser des Autor X, die nicht bei wordpress sind erfahren, dass es etwas Neues gibt.
Das Schöne an der Sache:
Leser die kommen bleiben auch und sehen sich mehr als nur einen Beitrag an und kommen unter Umständen auch wieder.
Der Vorteil des Autors:
Er kann mehrere Kanäle nutzen und in allen eine Leserschaft aufbauen. Und er verbindet er sie mit dem eigentlichen Hauptanlaufpunkt, dem eigenen Blog / der eigenen Webseite, in dem er den Inhalt veröffentlicht. Ein weiterer Vorteil sich ständig verändernden Inhalts ist die dadurch höhere Auffindbarkeit in den gängigen Suchmachschinen. Mehr Inhalte ziehen mehr Leser an. Mehr Leser bringen mehr Referenzen, da Leser auch dazu neigen Inhalte die sie gut finden in ihren Kreisen weiterzuverbreiten. Das wiederum sorgt dafür, das die eigenen Inhalte stärker in der Suchmaschine vertreten sind, dass ich demnach schneller zu finden bin. Desto besser ich zu finden bin, desto mehr Leser kann ich bekommen. Desto mehr Leser ich auf meiner Seite oder meinem Blog begrüßen kann, desto ….
Naja, wie das läuft müsste jetzt wohl klar sein.
Also, desto mehr Posts, desto besser. Denn nur ein Autor der gesehen wird, verkauft Bücher. Ein anderer Vorteil der eigenen Seite, des eigenen Blogs, ist, dass die Leser sehen, wo und wie sie den Autor / die Autorin direkt erreichen können. Auf diese Art haben sie einen Weg, wie sie ihm oder ihr Kritik oder Feedback dalassen oder nur eine Frage stellen können.
Jetzt hoffe ich, seht ihr durch, was man auf der eigenen Webseite oder dem eigenen Blog posten könnte. Bis demnächst zum dritten Teil, in dem Nachteile der ständigen Verfügbarkeit von Informationen und dem Zwang Präsenz zeigen zu müssen beleuchtet werden sollen.