Shutterstock und Co.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Jeder der sich ein wenig mit social media auskennt weiß, ohne ein Bild verkauft sich heute nichts mehr, was für Autorinnen und Autoren heißt: sie brauchen Bilder.

Bilder für Blogartikel und teilweise auch für ihre Buchcover. Doch woher nehmen, wenn man kein Händchen fürs Fotografieren hat?

Die Antwort lautet: Stockfotoanbieter.

Stockfotoanbieter gibt es viele und sich durch die verschiedenen Seiten zu klicken und schlauzumachen ist viel Arbeit, daher habe ich mir die Zeit genommen fünf Kandidaten auszuwählen und für euch näher unter die Lupe zu nehmen. Vertreten sind sowohl kostenpflichtige wie auch kostenlose Anbieter und zwei der Kandidaten verwende ich selbst regelmäßig. Vergleichen will ich sie dabei auf den Kostenfaktor und auf das, was ihre Lizenzen erlauben oder nicht, denn was man mit den Bildern am Ende machen kann und was nicht, ist das Entscheidende.

Allgemein:

Stockfotoanbieter kommen in allen Qualitäten. Die Bilder die man bei ihnen findet gehen von Hobbyfotograf mit mittleren Fähigkeiten bis hin zu richtig atemberaubender Qualität. Allerdings geht diese Qualität fast immer mit entsprechenden Kosten einher. Was die Bedienung und Auswahl angeht, so sind alle Anbieter sehr gut aufgestellt. Die Lizenzvereinbarungen findet man sehr einfach und sie sind in den meisten Fällen auch sehr gut erklärt. Einziger Ausreißer hier ist Fotolia, die ein etwas komplizierteres System haben, aber das erkläre ich noch. Die Auswahl die man bei den Anbietern hat ist groß und macht nicht bei Bildern Halt. In den meisten Fällen werden auch Vektorgrafiken, Illustrationen, Videos und alles mögliche angeboten. Um es in dem Artikel aber einfach zu halten, werde ich schlicht von Bild oder Medium reden, statt jedes Mal alles aufzuzählen.

So und bevor wir uns jetzt weiter in Begrifflichkeiten verlieren, schlage ich vor uns die Anbieter einmal einzeln anzusehen.

Fotolia alias Abdobe:

Wenn man bei Fotolia Bilder kaufen möchte, steht man vor der Qual der Wahl. Fotolia bietet entweder Credit Packs, Abo oder die Auswahl der Bilder über die Wahl des Mediums und der Lizenz an.

Credit Packs sind die einfachste Wahl, besonders wenn man ungebunden bleiben will, denn sie erlauben es eine bestimmte Anzahl von Bildern nach Bedarf zu kaufen. Das günstigste Pack kostet zur Zeit 39.95 Euro, gilt für ein Jahr. Für den Preis kann man sich fünf Bilder aussuchen, wann und wie man sie braucht. Benötigt ihr mehr Bilder? Nun, es gibt auch noch größere Pakete, die natürlich aber mehr kosten. Wer sagt, 39,95 ist zu viel, muss überlegen, ob er es in Kauf nehmen kann sich zu binden. Wenn ja, dann wäre das Abo etwas. Hier bekommt man für 29,99 Euro ganze zehn Bilder, über die Zeit von einem Monat verteilt unter der Voraussetzung, dass man sich auf ein Jahr bindet. Möchte man nur ein Monatsabo, kostet es 49,99 Euro für zehn Bilder.

Ein weiterer Weg ist das, was man braucht nach Art des Mediums und der Lizenz auszuwählen. Wobei das nur ein indirekter Weg ist, denn bezahlen tut man mit Credits. Hier gilt, desto höher die Lizenz und desto komplizierter das Medium, desto teurer wird es. Ein einfaches Bild mit der Standartlizenz kostet einen Credit. Premium Bilder mit einer Plus Lizenz, also einer erweiterten Lizenz, beginnen bei 12 Credits, wobei gesagt sei, dass man für 5 Credits 39.95 Euro zahlt.

Doch was ist überhaupt eine Lizenz?

Eine Lizenz ist die Genehmigung ein Medium für bestimmte Zwecke nutzen zu dürfen. Dabei kann man grob zwischen kommerzieller und nicht kommerzieller Nutzung, im Deutschen auch redaktionelle Nutzung genannt, unterscheiden. Heißt: manches Bild kann man dafür verwenden, um Geld damit zu machen, manch anderes nicht. Abgesehen davon gibt es noch andere Einschränkungen, wie z.B. das Recht Veränderungen an dem Bild vorzunehmen, die vom Urheber gemacht werden können.

In der Regel umfasst eine Standartlizenz bei den meisten Anbietern von Stockfotos die Möglichkeit 500.000 Zugriffe auf das Bild oder 500.000 Druckläufe zu gewähren. Außerdem darf man das Bild in den meisten Fällen verändern. Was man jedoch in den meisten Fällen nicht darf, ist das Bild für kommerzielle Zwecke verwenden. Das Recht wird in der Regel nur mit einer erweiterten Lizenz gewährt.

Kauft man Credits oder ein günstiges Abo bei Fotolia erhält man meist eine Standartlizenz. Wenn man das Bild für einen Blogartikel verwenden möchte, reicht das völlig aus. Man muss also nicht das Teuerste nehmen.

Wer sagt, er möchte sich jetzt direkt vor Ort über die Lizenzen schlau machen, der muss einfach nur hier klicken.

Shutterstock:

Shutterstock ist der Anbieter, mit dem ich selbst seit fünf Jahren zusammenarbeite, wenn es um die Erstellung von Buchcovern geht. Auch hier hat man die Wahl zwischen einem Abo oder dem Kauf von Bildern on demand, also dann, wenn man sie braucht. Ich selbst habe immer mit on demand gearbeitet und bin damit immer gut gefahren. Die Preise hier sind denen von Fotolia / Abdobe nicht sehr unähnlich. Für das günstigste on demand Paket zahlt man einmalig 49 Euro und bekommt dafür 5 Bilder. Das Paket selbst gilt dabei für ein Jahr. Bilder, die man bis dahin nicht heruntergeladen hat, verfallen. Leider. Für Abofans gibt es die Möglichkeit sich zu binden. Dabei zahlt man für 10 Bilder 49 Euro, wenn man bereit ist sich für einen Monat zu binden. Möchte man sich länger binden, sinkt der Preis, so dass man dann für 10 Bilder nur noch 29 Euro zahlt oder aber im Jahresabo mit Vorauszahlung sogar noch mehr spart und insgesamt 299 Euro für 10 Bilder hinlegen muss, was pro Bild natürlich die günstigste Variante ist. Frage ist aber, wer so viel Geld in der Haushaltskasse hat?

Kommen wir zur Frage der Lizenzen.

Auch hier unterscheidet sich Shutterstock nicht wirklich von Fotolia / Abdobe. Auch hier kann man bis zu 500.000 Zugriffe oder Druckläufe mit dem Medium in der Standartlizenz machen. Unterschied ist aber, dass die bei Shutterstock angebotenen Medien auch für die kommerzielle Nutzung freigegeben sind, was die Sache gerade in Bezug auf die Erstellung von Buchcovern interessant macht. Auch Änderungen an den Bildern sind mit der Standartlizenz machbar. Wer also auf Nummer sicher gehen und mit den Medien auch Buchcovern erstellen möchte, der ist bei Shutterstock gut beraten und wer sich die Lizenzbedingungen und Preise noch einmal im Detail ansehen möchte, nun, hier sind sie.

Pixelio:

Nachdem wir nun zwei kostenpflichtige Anbieter gesehen haben, wenden wir uns den kostenlosen zu, denn nicht immer sitzt das Geld locker.

Der erste Anbieter ist Pixelio. Mir selbst war der Anbieter bisher unbekannt, aber die Idee, dass man sich kostenlos schöne Bilder herunterladen kann um sie für seinen Blog zu nutzen, begeisterte mich. Also schauen wir nach den üblichen Kriterien und beginnen wir mit der ersten Frage: was kosten mich die Bilder, wenn ich eines haben möchte?

Nichts. Außer einer Registrierung. Sobald ich Mitglied bei Pixelio geworden bin, kann ich nach Herzenslust stöbern, wobei die Bilder hier natürlich nicht so spektakulär sind, wie man sie von Shutterstock oder Fotolia kennt, aber gut, es muss nicht immer die Crème de la Crème sein.

Bleibt die Frage: was kann man damit machen? Wofür kann man die dort zu findenden Bilder nutzen?

Theoretisch folgt auch Pixelio der Idee der Standartlizen, praktisch gibt es aber ein paar Einschränkungen die die Verwendung der hier gefundenen Bilder für einen Blogartikel … eigentlich unmöglich machen.

Auch Pixelio hat eine Standartlizenz, die beinhaltet, dass das Bild bis zu 500.000 Mal aufgerufen werden kann. Soweit steht der Nutzung für einen Blogartikel nichts im Weg. Wenn es aber darum geht, diesen Blogartikel in den diversen sozialen Kanälen anzupreisen, sind einem die Hände gebunden, da Pixelios Standartlizenz mit redaktioneller Nutzung und nur eingeschränkter Nutzung einhergeht, was die Rechte in den sozialen Medien angeht. Das heißt, diese Bilder dürfen nicht als Hero Image verwendet werden, was sie für Twitter und Co. unbrauchbar macht. Kommerzielle Nutzung also z.B. die Verwendung eines Bilds als Buchcover, ist komplett ausgeschlossen.

Die Idee von Pixelio ist also recht nett, die Bilder dort auch sehr hübsch, aber für jemanden der ernsthaft einen Blog betreibt und damit auf die Nutzung von social Media angewiesen ist ist es keine wirkliche Lösung.

Pixabay:

Ehrlich? Nein. Nein, Pixabay würde ich nicht nutzen. Sicher, die Plattform ist kostenlos, die Bilder haben eine ähnlich spektakuläre Qualität wie bei Fotolia und Shutterstock, aber ein Anbieter, der mit dem Talent von Künstlern handelt und meint, man muss diesen Künstlern nicht Rechenschaft oder Anerkennung zollen? Der kann nicht ehrlich sein. Zudem ist es erste Mal, dass ich davon höre, dass man, wenn man ein Bild nutzt, den Urheber nicht nennen muss. Egal ob Shutterstock, Fotolia, Pixelio oder CC, immer muss man den Urheber nennen. Nicht nur weil es im Urheberrecht so steht, dass man es kenntlich machen soll, wenn fremdes Material nutzt, sondern auch, weil es eine Regel der Höflichkeit ist. Wie würdet ihr euch fühlen, wenn jemand eure Arbeit nehmen und für seine eigene ausgeben würde? Hmmm? Also. Gebt den Leuten Anerkennung, wenn ihr ihre Arbeit benutzt. Das ist das Mindeste! Und weil Pixabay das nicht vorhat, werde ich es nicht nutzen. Ansonsten ist zu diesem Anbieter nur zu sagen, dass offensichtlich alles möglich ist.

CC – Creative Commons:

Wer sich einige meiner Artikel durchgelesen hat, wird CC kennen, denn ich verwende den Anbieter gern für meine Blogartikelbilder, wenn ich selbst mal nichts habe, was passt.

Auch CC ist kostenlos, die Qualität der Medien dort ist variabel, aber ich habe immer etwas Gutes gefunden und kann mich nicht beschweren. Außerdem ist die Seite sehr übersichtlich gestaltet und gleich zu Beginn der Suche kann sich der Nutzer zwischen verschiedenen Lizenzarten entscheiden. Da gibt es zum Beispiel public domain, also Bilder, die die so alt sind, dass sie bereits kein Kopierrecht mehr haben oder für die der Urheber von Anfang an kein Kopierrecht angegeben hat.

Neben diesen komplett freien Bildern gibt es auch noch andere, etwas eingeschränktere, wie zum Beispiel die gern von mir genutzte CC BY Lizenz, die besagt, man darf das Medium nutzen, wenn man den Urheber nennt, bzw. auf ihn oder sie verlinkt. Wenn ihr ein Bild für einen Blogartikel sucht, dann fahrt ihr damit richtig, vorausgesetzt ihr zitiert den Urheber richtig. Wie das geht, könnt ihr hier sehen oder aber ihr findet die Info direkt bei dem Bild, dass ihr euch herunterladen wollt.

Neben diesen doch recht großzügigen Lizenzen, geht es natürlich auch eingeschränkter, klar, aber generell kann man zu CC sagen, dass a) auch tolle Bilder mit einer guten Lizenz zu haben sind und b) bei CC der Einfachheit halber zwischen commercial use und non commercial use unterschieden wird, was es dem Nutzer einfach macht. Wenn du dir unsicher bist, ob du das Bild nutzen kannst, frag dich, ob du damit Geld machen willst oder könntest oder nicht und sieh dann unter welche Lizenz das Medium fällt. Suchst du nach einem Bild für deinen Blog, würde das unter non commercial use fallen und du bist im grünen Bereich. Wer es dennoch noch mal ganz genau wissen möchte, hier wieder die Weiterleitung auf die entsprechende Seite.

Ich hoffe, ich habe etwas helfen können, wenn es darum geht auf die Schnelle Bilder zu bekommen. Wer noch mehr Anbieter weiß oder Erfahrungen gemacht hat, lasst es mich wissen, die Kommentarfunktion steht euch offen.

Bis dahin, wir lesen uns im nächsten Monat, wenn es um Routine geht.

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