Projekt “M”
Projekt „M“. In den Blogartikeln diesen Jahres musste es immer mal wieder als Beispiel herhalten und auch in den kommenden wird es noch eine weitere Rolle spielen. Da es in den Blogartikeln aber in erster Linie um die Theorie und nicht um das Projekt an sich ging und geht, möchte ich nun die Gelegenheit nutzen und das Projekt selbst vorstellen.
Was ist es?
Es ist eine bereits früher auf Fanfiktion veröffentlichte Geschichte, die aber nicht sehr erfolgreich war, was zum großen Teil vermutlich der Hauptfigur, Pola, und ihren Eigenarten geschuldet ist, die sie, so lange man nicht hinter die Fassade sehen kann, als sehr kaltherzig und verschlossen daherkommen lassen. Möchte man Pola gerecht werden, braucht man also etwas Zeit und Lust über den Tellerrand hinaus zu denken, also nichts, was man bei einer Fanfiktion erwarten würde, was aber bei einem Roman schon eher möglich ist.
Sollte ich das Buch in einem einzigen Satz beschreiben, würde ich sagen müssen, es geht um die Frage danach, was Liebe ist und wie wir auf Menschen reagieren, die offenbar nicht die gängige Definition davon bedienen. Dieser eine Satz würde dem Buch kaum gerecht werden, denn er lässt nicht mal ansatzweise ahnen, was für ein Innenleben Pola hat und wie tolerant sie jeden Tag mit unseren „Lügen“ umgeht, die sie nicht nachvollziehen kann, sie aber immer wieder vor Rätsel stellen und die dazu führen, dass sie als Außenseiterin überführt wird, weil sie unfähig und auch unwillig ist, mitzuspielen.
Doch das alles ist ja kein anständiger Klappentext oder? Also mehr Info? Gut, mehr Information.
Pola hat ein paar Probleme. Vor allem, wenn es um Paarprobleme geht. Sie ist nicht sonderlich gut im Lesen von Menschen und im Erahnen, was die Gesellschaft von einem erwartet, was man zeigt oder wie man sich benimmt, wenn man andere liebt. Das alles stellt sie regelmäßig vor Herausforderungen, denen sie bereit ist mit Kompromissen, harter Arbeit und einem penibel ausgearbeiteten Plan zu begegnen. Leider halten sich Menschen weder an ausgearbeitete Pläne, noch an Kompromisse.
Als Tobias, Polas langjähriger Freund, erst ihre penible Abmachung in Sachen Sex bricht und ihr dann noch einen Heiratsantrag macht, beschließt Pola nach einem gescheiterten Versöhnungsversuch ihr Leben grundsätzlich zu verändern. Wenn ihr Ruf schon ruiniert ist, warum nicht davon profitieren? Also, raus aus der Sicherheit und der Kontrolle der Familie, den alten Job in der Bank kündigen und stattdessen umziehen. Ausgerechnet nach Paris, der Stadt der Liebe, mit der Pola doch offenbar solche Probleme hat. Doch Pola zieht nicht der Liebe wegen nach Paris, sondern um sich selbst herauszufordern, einen neuen Job zu finden und um sich zwei langgehegte Träume zu erfüllen: Einmal den Eiffelturm sehen und seinen Charme einfangen können und dann sie selbst sein.
Doch leider lassen sich Probleme von Kilometerzahlen nicht aufhalten. Schon bald nachdem Pola erst als Buchhalterin, und dann als Mädchen für alles bei Interailleurs, einem Innenarchitekturbüro, angefangen hat, muss sie sich mit den paar Paarproblemem herumschlagen, um die sie nicht gebeten hat. Denn da ist Adán Vasquez, der nette, gut betuchte Kunde, aus London, der zu ihrem Unmut einen Narren an ihr gefressen hat und dessen Charakter Pola zu schätzen weiß und Sabrina, eine vor Kurzem wiedergefundene und von Pola eingeladene Freundin aus Schultagen, die aus ihrer unglücklichen Beziehung flüchtet und dabei ihren ganzen emotionalen Ballast mitbringt, der Pola vor die Frage stellt, ob sie sich einmischen soll oder nicht.
Warum Projekt „M“?
Warum aber heißt das Projekt nun Projekt „M“, wenn die Hauptfigur doch Pola heißt? Ganz einfach: weil Pola in der Ursprungsversion Emmeline hieß. Für die überarbeitete Geschichte habe ich, neben einigen anderen Sachen, den Namen meines Hauptcharakters geändert. Und weil ich gerade dabei bin den Erstentwurf zu schreiben und immer mal mehr Einblick in die Praxis gewähren wollte bot sich das Projekt „M“ als Beispiel an. In Zukunft werdet ihr noch öfters etwas von Pola oder dem Projekt „M“ lesen, wenn es um die Ausarbeitung der Strukturierung der Geschichte und andere Etappen und Probleme beim Schreibprozess geht.