Neuigkeiten

Heute gibt es wieder ein paar Neuigkeiten zum Schreibprozess.

Projekt M

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Im Januar ist der Erstentwurf fertig geworden und seit gut zwei Wochen kämpfe ich mich jetzt durch die Überarbeitung, die bisher vorallem aus streichen von ganzen Paragraphen und Seiten besteht. Bisher habe ich zwei Kapitel dabei, die ich neu formulieren muss, der Rest geht, ja teilweise gibt es sogar richtig gute Sachen. Allerdings überleben nicht alle davon, weil was keinen Mehrwert bringt, fliegt raus.
Ein Problem, dass ich bei der Überarbeitung ebenfalls “gefunden” habe ist, dass meine Hauptfigur wieder viel zu, wie formuliere ich es, sie ist zu exotisch, zu außergewöhnlich, einfach zu anders. Und das kann einem Leser den Spaß am Buch und einem Autor das Geschäft verbauen, denn Leser wollen Figuren, mit denen sie sich anfreunden, mit denen sie mitfühlen können. Entgegen aller Inklusionsdebatten, aller Toleranz, die tagtäglich gepredigt wird, aller angeblich vorhandener Liebe zu “queeren” Figuren, und nein, Pola ist nach der Definition des Wortes “queer” nicht queer, sie ist leider einfach nur anders, trotz all dem sind Figuren die anders sind immer noch nicht beliebt und Leser nicht aufgeschlossen.  
Und das macht mich ehrlich gesagt ziemlich wütend und lässt mich schon jetzt daran zweifeln, wie Pola aufgenommen werden wird.
Ob man sie am Ende nicht einfach als “Roboter”, als “gefühlskalte Diva” bezeichnen wird, was sie nicht verdient hat und was lediglich darauf beruht, dass Pola eben nicht, wie sie es sagen würde, so “hysterisch wie der Rest der gefühlsbesoffenen Menschheit” ist. Etwas, dem man, wie ich finde eine Chance geben sollte, denn hinter Polas kühler Fassade steckt ein Herz, dass sehr viel von Werten wie Freundschaft, Loyalität und Pflichterfüllung hält.
Wie man sieht, zeigt sich auch bei Projekt M wiedermal, dass ich normale Figuren offenbar nicht kann. Stattdessen kann ich Figuren, die anders sind und die den normalen Leser und im Anschluss mich in den Wahnsinn treiben.
Heißt das aber, dass man Pola keine Chance geben soll?
Ich finde nicht. Im Gegenteil. Wenn wir alle so sehr Toleranz predigen, sollten wir vielleicht auch “unsympathische” Figuren lesen und uns mit ihnen auseinandersetzen, auch wenn sie nicht die üblichen Klishees und Happy Ends bedienen. 

Hakawati:

Der Erstentwurf von Hakawati kommt auch gut voran. Inzwischen hat er bereits sechs Kapitel und in den kommenden vier Wochen sollen die restlichen Sieben ebenfalls geschrieben werden. 
Auch hier gibt es bereits einige lustige Szenen. Yasin muss manchmal ganz schön etwas einstecken und Darius zeigt sich gern von seiner großkotzigen Seite, eben ganz der verwöhnte Kaufmannssohn aus reichem Hause, der er ist, zu dem selbst der Dämpfer, dass seine Männer ihn im Zweifel im Regen stehen lassen, nicht durchdringt. Gott, was würde so mancher von uns für so ein bombenfestes Selbstbewusstsein geben?

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