Tag Drei
Heute gibt es ein paar Sachen, die ihr bestimmt noch nicht über Charlotte und Thomas und die Lotte Reihe wisst.
Nachdem es jetzt die ersten Beiträge nur um den Blog an sich gegangen ist, wollen wir heute einmal den Fokus auf etwas anderes legen.
Wie wäre es mit Charlotte und Thomas?
Ihr Leben und ihr Schicksal sind mit diesem Blog verknüpft. Ohne sie hätte es den Blog nicht gegeben und ohne den Blog würde es sie nicht in der Form geben, in der es sie gibt.
Wer sich hier auf die Suche macht, kann schon allerlei Zusatzinformationen über die Bücher der Lotte-Reihe finden. Es gibt Leseproben, die Cover, Klappentexte. Im Archiv dürfte sogar noch ein Bericht über meine allererste Leserunde auf Lovelybooks mit „Wiedersehen in Berlin“ zu finden sein. Wer sich solche Beiträge durchliest, lernt nicht nur etwas über die Bücher, sondern eigentlich auch etwas über mich und was für ein Grünschnabel ich damals noch war, aber dennoch gibt es viele Dinge, um die Bücher und bezüglich Lotte und Tom, die niemand weiß, weil sie entweder bisher nicht zum Thema dazu passten, wenn es um die Veröffentlichung ging, oder weil sie von Beginn an nicht in den Büchern verarbeitet wurden oder der Korrektur zum Opfer fielen.
Charlotte und Thomas sollten nicht zusammenkommen
Als ich anfing „Schattensprung“ zu schreiben, war eigentlich ein anderes Paar und eine ganz andere Rollenverteilung geplant. Ursprünglich sollten nicht Thomas und Charlotte, sondern Thomas und Sania ein Paar werden. Und ursprünglich war auch Sania als eigentliche Hauptfigur des Buches geplant gewesen. Doch dann tat Charlotte das, was sie am besten kann: sie drängelte sich in den Vordergrund und schnappte sich etwas, dass ihr nicht zugedacht war. Erst die Hauptrolle und dann auch noch den Typen. Wobei man ihr hier zugestehen muss: sich den Kerl zu schnappen war nicht ihre Absicht. Im Gegenteil. Thomas stößt sie anfangs ab. Seine dauerfreundliche Art macht sie zutiefst misstrauisch, entsprechend benimmt sie sich auch. Dass Thomas ausgerechnet das dann im positiven Sinne reizt … tja… Von dem Punkt an hatten die Figuren zu meinem Bedauern ein Eigenleben entwickelt und machten die Geschichte zu dem, was sie heute ist.
Regan war nicht geplant
Regan, Charlottes Tochter, war nicht geplant.
Charlotte war als typische beste Freundin für Sania angelegt, weswegen es nicht vorgesehen war, dass sie sich in Thomas verliebt. Daher und weil sie vermutlich unter Verfolgungswahn leidet, zögerte sie auch, als es darum ging sich und anderen ihre Liebe für Tom einzugestehen. Da Zögerlichkeit in Liebesromanen aber nicht gut ankommt, brauchte ich einen guten Grund dafür, warum sie Probleme mit ihrer Wahl haben sollte. Die Freundschaft zu Sania war zwar einer, aber sonderlich überzeugend erschien er mir nicht. Es musste noch ein anderer her und so war Regan geboren.
Die Frage, ob und inwieweit man einen neuen Partner, eine neue Partnerin in ein Zuhause lässt, ist an sich schon heikel genug, wenn sich dann aber auch noch ein Kind in diesem Zuhause befindet… wird die Frage noch mal deutlich komplizierter. Regan als Grund gefiel mir schon allein deshalb. Hinzu kam noch, dass mir auch sauer aufstieß, dass in allen Liebesromanen die ich zu dem Zeitpunkt las, die Figuren schnell Nägel mit Köpfen machten. Innerhalb weniger Stunden wurden da mit größter Selbstverständlichkeit ganze Leben ohne die geringsten Probleme über den Haufen geworfen. Man ging mit Leuten mit, die man eigentlich gar nicht kannte, hatte Sex mit ihnen, wollte sie heiraten, ohne auch nur einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden ob, man sich vielleicht irren könnte. Klar, die Figuren hatten ja die große Liebe ihres Lebens gefunden. Wer fragt sich da schon gern, ob der Typ vielleicht ein heimlicher Frauenmörder ist? Ist doch egal!
Dieses Konzept stieß mir sauer auf! Ich wollte, dass mehr Zeit zwischen dem ersten Treffen, dem Verlieben und einem eventuellen „Ja ich will!“, verging. Ich wollte, dass die Figuren nachdenken bevor sie eine Entscheidung fällen. Und leider brauchte ich dafür einen guten Grund, weil reines Misstrauen reicht nicht. Noch ein weiterer Grund für Regans Geburt und seitdem gibt es immer wieder Szenen, in denen eine altkluge, bissige, anfangs circa Dreijährige ihrer Mutter Paroli bietet.