Werbung auf Twitter
Sorry schon vorab. Dieser Artikel wird etwas länger, aber wenn ich die Erklärungen zu den verschiedenen Arten Werbung auf Twitter machen zu können noch kürzer hätte halten wollen, hätte ich im Telegrammstil schreiben müssen. Und das wären mir zu viele Stopps gewesen. Aber bevor ich noch mehr sage und den Beitrag in die Länge ziehe, hier ist er:
Werbung auf Twitter:
Bei Twitter gibt es zwei verschiedene Arten von Kampagnen, nämlich die „Zielorientierte Kampagne“ und die „Targeting Kampagne“.
1. Zielorientierte Kampagne:
Die zielorientierte Kampagne soll Kunden zum Handeln bringen und Mehrwert für die Firma erzeugen, wie es auf der Seite von Twitter so schön heißt. Im Klartext bedeutet das, dass nicht nur das Produkt der Firma ins Gespräch gebracht, sondern gleichzeitig auch auf die Firma an sich aufmerksam gemacht werden soll. Neben dem Produktverkauf soll noch der Mehrwert Bekanntheitsgrad steigern erreicht werden. Um das zu erreichen, muss die Art der Kampagne auf die Geschäftsziele abgestimmt werden und kann am Ende dafür sorgen, dass nicht nur mehr Produkte über den Ladentisch gehen, sondern auch mehr Traffic die eigene Seite erreicht.
2. Targeting Kampagne:
Die zweite Art bei Twitter Werbung zu machen fragt nicht nach dem Produkt, sondern nach der Zielgruppe, die sich für das Produkt interessieren könnte, und richtet sich ganz nach ihr. Um diese Leute zu erreichen, schlägt Twitter das eigene Produkt oder die eigene Seite möglichen Kunden vor, die zuvor anhand ihres Verhalten im Netz oder an ihren Vorlieben ermittelt wurden, und sorgt für mehr Aufmerksamkeit.
Beide Kampagnen scheinen sehr ähnlich, aber die Grundlage ist eine andere. Bei der einen ist der Grundstein das Produkt und der Wunsch nach mehr Absatz, bei der anderen der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit, ausgehend von der Frage, für wen man interessant sein könnte.
Aber wie genau sieht das nun aus?
1. Zielorientierte Kampagne:
Als Erstes knöpfe ich mir die „Zielorientierte Kampagne“ vor und sehe mir an mit was genau ich es da zu tun habe, denn unter der Beschreibung kann ich mir nicht viel vorstellen.
Bei Zielorientierten Kampagne habe ich die Wahl, ob ich mehr Follower oder mehr Tweets bekommen möchte. Hier kurz der Unterschied zwischen den beiden Möglichkeiten:
Mehr Follower:
Die Werbemaßnahme dient dazu Usern, die einen bisher nicht kennen, eine Art Visitenkarte zu präsentieren, in der Hoffnung so Interesse zu wecken und für mehr Follower zu sorgen. Mehr Follower steht hierbei auch am Ende theoretisch für mehr Verkäufe, mehr Traffic und noch mehr Empfehlungen, da die Leute die mir folgen selbst eine Anzahl an Follower haben, die ebenfalls dazu angeregt werden mir zu folgen.
Mehr Tweets:
Bei mehr Tweets kann man einen einzelnen Tweet, zum Beispiel einen Tweet für das Produkt, sponsern. Dieser Tweet wird dann einem vorher ausgewählten Zielpublikum präsentiert, in der Hoffnung, dass diese Leute auf das Produkt anspringen, es direkt kaufen oder den Tweet weiterverbreiten in dem sie in liken oder retweeten. Gezahlt wird dabei nur für den Ursprungstweet. Retweets sowie andere Interaktionen mit diesem sind für den Ersteller kostenlos. Hoffnung dabei ist, dass sich der Tweet viral verbreitet und so für mehr Aufmerksamkeit sowohl für das Produkt als auch für den Produzenten sorgt.
1. Zielorienterte Kampagne : Tweet und Interaktionen, unterschiedliche Ziele, das gleiche Vorspiel
Egal, für welche der Maßnahmen ich mich entscheide, vorab muss ich festlegen, in welchem Land und Zeitzone ich arbeiten will. Wenn ich damit durch bin, es sind nur zwei Klicks, also nicht kompliziert, werde ich gefragt, welches Ziel meine Maßnahme haben soll. Zur Wahl stehen: Mehr Follower, mehr Tweets oder aber mehr Websiteklicks, um das Publikum auf meine eigentliche Seite zu locken oder Appinstallation, falls ich eine App gebaut habe, die ich an den Mann oder die Frau bringen möchte.
Letzteres scheidet schon mal aus, denn ich bastle keine Apps, sondern schreibe Bücher.
Die Möglichkeit mehr User auf meine eigene Seite mithilfe eines Weiterleitungstools zu locken ist sehr interessant, doch für den heutigen Test, möchte ich mich an den Followern und den gesponserten Tweets versuchen, also klicke ich auf „Tweetinteraktionen“.
Tweetinteraktionen:
Ziel dieser Kampagne ist es einen bestimmten Tweet, entweder schon vorhanden oder aber am Ende des Prozesses noch zu entwerfen, zu sponsern und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass mehr Leute nicht nur über diesen Tweet, sondern auch über die Firma, also mich, reden, um so mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Zahlen muss ich dabei nur für den Ursprungstweet. Jede weitere Interaktion meiner Follower oder anderer User mit diesem Tweet (zitieren, retweeten, liken) ist für mich kostenfrei.
Als nächstes lege ich einen Zeitraum fest, in dem meine Maßnahme laufen soll, und beginne die Zielgruppe anhand zahlreicher Auswahlmöglichkeiten, wie Sprache, Verhaltensweisen (z.B. in Sachen Kaufverhalten oder Fernsehverhalten) zu definieren.
Bin ich auch damit fertig mich durch die vielen Ausschlusskriterien zu klicken, habe ich meine Zielgruppe und gehe weiter zum Punkt „Budget“, um festzulegen, was ich bereit bin für die Kampgne auszugeben.
Positiv: Im Gegensatz zu Facebook, das mir nach der Auswahl meiner Zielgruppe mitteilte, dass nur fünf Euro nicht ausreichend wären, um Werbung zu schalten, ist hier noch alles offen. Es gibt offenbar kein Mindestbudget, das ich für die von mir ausgewählte Zielgruppe zahlen muss.
Nachteil: Auch Twitter bedient sich des Gebotsverfahrens. Setze ich mein Budget zu niedrig an, gehe ich leer aus und meine Werbung wird nicht gezeigt. Das gilt übrigens für alle Kampagnen, egal ob Zielorientiert oder Targeting, egal ob mehr Follower oder Appinstallationen.
Ich entscheide mich hier für den Zeitraum einer Woche, in der ich gewillt wäre fünf Euro für meine Kampagne auszugeben.
Nachdem das auch getan ist, muss ich meine Kreativität bemühen, denn jetzt steht die Frage im Raum, welcher meiner bereits entworfenen Tweets gesponsert werden soll oder ob ich mir nicht was ganz Neues einfallen lassen möchte. In diesem Fall habe ich einfach einen neuen Tweet entworfen. Gut, er zieht einem in Sachen Kreativität nicht die Schuhe aus, aber er soll auch nur als Beispiel und nicht als wirklicher Verkaufstext dienen, um mal zu sehen, wie so was am Ende aussieht.
Hat man sich soweit durchgeschlagen, muss man nur noch auf Tweet veröffentlichen klicken und das Projekt kann starten.
2. Zielorientierte Kampagne: Follower:
Neben der Möglichkeit einzelne Tweets zu sponsern kann man auch dafür sorgen, mehr Follower zu bekommen. Die Überlegung dabei ist, dass eine große Gruppe von Anhängern ein gutes Aushängeschild ist und noch mehr Follower anzieht.
Also probiere ich den zweiten Weg auch aus und klicke bei „Kampagne auswählen“ diesmal auf „Follower“.
Der Vorgang die Kampagne zu erstellen ist genau der gleiche wie, wenn man „Tweetinteraktionen“ gewählt hat. Das heißt:
Standort und Zeitzone wählen, danach sich für „Follower“ entscheiden. Danach festlegen, in welchem Zeitraum die Maßnahme stattfinden soll und welcher Zielgruppe sie präsentiert werden soll. Am Ende das Budget festlegen und dann sieht man auch schon im Vorschaufenster, wie die „Visitenkarte“ aussieht, die der Zielgruppe präsentiert wird. Darauf zu sehen: Das Profilbild und die bisher vorhandenen Follower und wie vielen Personen man folgt, nebst der Beschreibung, die man in seinem Profil angegeben hat.
Kosten:
Was die Kosten angeht, gilt: auch Twitter nutzt das Gebotsprinzip.
Das bedeutet, dass man festlegen kann, wie viel man bereit ist dafür zu zahlen, dass aber nicht als festgelegter Preis, sondern als Angebot seitens Twitter aufgefasst wird.
Und dann, tja, dann geht es zu wie auf jeder anderen Auktion. Es gibt viele Leute, die mitbieten und der, der für seine Kampagne das meiste zahlt, bekommt den Zuschlag, sprich den gesponserten Tweet, die Visitenkarte.
Die Folge: Wenn man sein Budget zu niedrig ansetzt, geht man leer aus. Von daher kann hier nicht klar gesagt werden, wie viel eine Kampagne kostet.
Was ich dafür bereit wäre auszugeben, habe ich in meinem Beispiel gezeigt und festgestellt, dass, im Gegensatz zu Facebook, ich bei der Zielgruppe, die ich gewählt habe, mir seitens Twitter kein Mindestpreis aufgedrückt wird. Ob mein Preis eventuell zu niedrig ist, sehe ich erst hinterher.
Lohnt es sich?
Bei den gesponserten Tweets ist positiv zu bemerken:
Bei dieser Kampagne werden nicht nur gesponserte Tweets abgesetzt, sondern es wird auch zur Interaktion angeregt, sodass die User nicht nur den Tweet liken, sondern auch über das Unternehmen / die Seite an sich sprechen und sie weiterempfehlen.
Für das Unternehmen ist das ein doppelter Gewinn, da nicht nur das Produkt Aufmerksamkeit bekommt, sondern auch die Firma ins Rampenlicht gerückt wird.
Legt man Wert darauf, die eigene Seite zu vermarkten, hat man neben den Werkzeugen für mehr Follower und gesponserten Tweets noch das Werkzeug der „Conversion“, das hier nicht vorgestellt wurde. Um es kurz zu erklären: Bei Conversion schaltet Twitter zwar auch einen gesponserten Tweet, bettet aber die Seite / den Blog mit ein. User, die den Link nutzen, werden so direkt auf die eigene Website / den Blog weitergeleitet werden sobald sie auf den angegebenen Link klicken. So kann man mehr Aufmerksamkeit für die eigene Seite generieren.
Darüber hinaus ist zur Frage, ob sich Werbung machen auf Twitter lohnt, nur noch zu sagen, dass es mit der Definition der Zielgruppe und dem eigenen Werbetext (Text des gesponserten Tweets) steht und fällt. Das heißt, auch wenn einem mit Twitter Ads ein schönes Werkzeug zur Verfügung steht, bringt es nichts, wenn man den Zeitraum für die Kampagne falsch ansetzt, wenn man nicht weiß, welche Geräte die Zielgruppe nutzt und was sie will und wo sie zu finden ist. Das alles sind Fragen, zu denen Twitter bei der Auswahl von Interessen der Zielgruppe Vorschläge macht, aber am Ende liegt es am Benutzer selbst, ob er es hinbekommt oder nicht.
Im nächsten Artikel geht es um die Targeting Kampagne. Also bleibt dran!