Veröffentlichen? Ja, aber bitte in der “light Version”.

Die Veröffentlichung steht am Ende jeder Reise eines Buches. Allerdings kann es sein, dass der eine oder andere noch nicht bereit ist, sich mit der Idee des Selbstverlages zu beschäftigen. Oder sich den Ablehnungen der traditionellen Verlage und Agenten zu stellen, die unweigerlich ins Haus flattern werden, wenn man versucht bei Verlagen unterzukommen. Und trotz all dem kann man den Wunsch nach einer Veröffentlichung haben. Nur ohne all das Wenn und Aber.

Daher ist die Frage, wie ist das? Gibt es einen Weg auf dem man veröffentlichen kann, ohne gleich das ganze Paket nehmen zu müssen? Gibt es eine „Veröffentlichung light“ für alle, die sich und ihr Geschriebenes erst ausprobieren wollen oder denen es durchaus reicht ihre Geschichten in der Welt zu wissen, die aber weder Geld noch Ruhm dafür haben wollen?

Ja, es gibt Wege. Hier findet ihr zwei. Nebst ihren Vor- und Nachteilen.

1.Veröffentlichung auf dem eigenen Blog

Es heißt doch sowieso immer, man sollte einen Blog haben. Ihr erinnert euch? Das wird uns in jeder nur erdenklichen Situation gepredigt und ich muss gestehen, ich sage es auch. Denn ein Blog ist eine tolle Möglichkeit zu zeigen, was man hat. Daher ist ein Blog nicht die dümmste Idee, die man haben kann, wenn es um eine Veröffentlichung geht. Denn oft ist das, was einem vom Blog führen abhält doch die Frage: Womit füllen?

Hier kommen nun all die Geschichten zum Tragen, die ihr bisher in der Schublade hattet. Einfach auf den Blog rauf. Halt, nicht alle auf einmal. Der Blog soll noch eine ganze Weile überleben. Daher, immer nur häppchenweise. So habt ihr immer Material, dass ihr veröffentlichen könnt, der Blog ist gefüllt und eure Leserschaft hat eine sichere Adresse, an die sie sich zwecks Lesematerial wenden kann.

Auf die Art schlagt ihr also vier Fliegen mit einer Klappe.

Ihr könnt veröffentlichen, ohne irgendwelche Risiken eingehen zu müssen oder euch an irgendwen zu binden. Es ist eure Ecke.

Ihr könnt tun und lassen, was ihr wollt. Ihr habt die Kontrolle darüber.

Und die volle Sichtbarkeit, denn hier gibt es nur euch. Und sonst niemand.

Außerdem habt ihr eine Visitenkarte, eine Adresse im Netz, unter der man euch finden kann. Wenn Leute fragen, wo man etwas von euch lesen kann, dann da. Das ist gut, das macht es dem Interessenten einfach.

Also, der eigene Blog ist für alle die wenig Aufwand, wenig Risiko und große Unabhängigkeit haben wollen, der richtige Weg. Man hat alles in der Hand, man kann alles selbst bestimmen. Niemand kann einen ablehnen.

Der Nachteil des Ganzen: Die Arbeit bleibt auch an euch hängen. Sorgt ihr nicht für Leben auf eurem Blog, für neue Beiträge, dann ist er tot. Und wenn ihr Austausch, Gespräche, Diskussionen mit anderen Schreibern wollt, dann seid ihr mit einem eigenen Blog auch schlecht beraten. Das findet ihr eher auf Plattformen mit Foren. Zudem ist es mit einem eigenen Blog schwer eine große Fangemeinde aufzubauen. Gerade am Anfang ist es das Schreiben und Veröffentlichen ins Nichts. Ihr schickt eure Sachen hinaus in die Welt, in der Hoffnung, dass irgendwer über euch stolpert und dann demnächst noch ein paar Freunde mitbringt. Zugegeben, desto mehr ihr bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten auf euren Blog aufmerksam macht, desto eher wird das passieren, aber bis dahin… dauert es. Jahre, Leute. Nicht Wochen oder Monate. Möchte man den Weg wählen, so muss man das mögen. Und man muss neben seinem Blog noch in anderen sozialen Medien aktiv sein und dort auf den eigenen Blog aufmerksam machen. Am besten: Verknüpfen. Den Blog und die anderen sozialen Medien. So kommt man mühsam auf einen grünen Zweig.

2. Plattformen

Wer ungern ein Einzelkämpfer ist und kein Problem damit hat, sich in einer großen Masse zu behaupten, der kann sich dafür entscheiden seine Werke auf einer Plattform hochzuladen.

Es gibt Zahlreiche davon.

Plattformen für frei geschrieben Geschichten, Fanplattformen, Fanwebseiten, die auch ein Forum haben, in dem man seine Geschichten hochladen kann. Wie sie heißen, ist unterschiedlich, aber ich bin sicher, einmal kurz bei Google geschaut und ihr werdet fündig. Allen gemein ist, dass man seine Sachen mit mehr oder weniger Aufwand hochladen und zur Diskussion stellen kann. Ebenso wie allen gemein ist, dass man dort nicht allein, sondern einer / eine unter vielen sein wird. Die Frage ist, ob das einem passt? Ob man es schafft, sich in der Vielzahl von Geschichten zu behaupten.

Plattformen können eine tolle Erfahrung sein. Es gibt viele, die darauf schwören, die sagen, sie bekommen sehr viele Rückmeldungen zu ihren Veröffentlichungen. Solche Leute schaffen es sich über die Plattform eine Fangemeinde aufzubauen und später, wenn sie im Selbstverlag oder aber bei einem traditionellen Verlag veröffentlichen, können sie auf diese Fans zählen. Wer das hat, hat natürlich einen besseren Start als jemand, der noch ein Unbekannter ist.

Andererseits sind solche Plattformen auch immer umstritten. Es gibt viele Autoren und auch Verlage, die sie als anrüchig sehen, da dort jeder und ich meine wirklich jeder, seine Geschichten dem Publikum zeigen kann, was dann unweigerlich Auswirkungen auf die Qualität hat. Allerdings, und auch das muss hier gesagt werden, schreibt nicht jeder der sich auf solchen Plattformen veröffentlicht Mist. Zudem sind die Plattformen sehr attraktiv, weswegen die Verlage bereits beginnen sie zu kopieren, in dem sie Sachen wie Ullstein Forever und Ähnliches ins Leben rufen. Einen Ableger ihres Verlags, der sich nur auf Liebesgeschichten und Romanzen spezialisiert hat, die mich dann doch sehr stark an das erinnern, was ich auf Wattpad und Fanfiction ebenfalls finden kann. Allerdings gratis.

Also, was wollte ich sagen?

Ach so ja. Wer kein Einzelkämpfer sein möchte, kann es mit einer Plattform versuchen und so zu Feedback kommen. Gleichzeitig sind solche Plattformen gut für alle, die Kontakte zu anderen Autoren knüpfen möchten. Ob dass dann die sind, die einem weiterhelfen können, sei mal dahingestellt, aber man kann Kontakte knüpfen. Außerdem kann es eine Quelle für mögliche Test- und Betaleser sein, wenn man regelmäßig auf der Plattform und auch in den meist vorhandenen Foren unterwegs ist. Ob auch hier die Qualität dieser Tester stimmt, das sei mal dahingestellt. Ich will nur so viel sagen: man kann fündig werden. Aber man muss suchen.

Der Nachteil an der Sache?

Ich sagte es bereits: die Qualität. Auch wenn ich hier anführen muss, dass nicht alles schlecht ist, was man dort liest oder was mögliche Testleser mitbringen. Aber ja, es ist so. Wenn jeder alles veröffentlichen kann, dann … sieht man auch alles.

Der nächste Nachteil ist, dass man oft untergeht in der Flut an Geschichten und Neuveröffentlichungen. Möchte man sich hier behaupten, braucht man Material, Material, Material. Mein Tipp: nie eine Geschichte auf einen Schlag veröffentlichen. Stattdessen immer nur Häppchen präsentieren und am besten mehrmals wöchentlich etwas hochstellen. So ist man öfters sichtbar und die Leser bleiben hängen, weil sie wissen wollen, wie es weitergeht.

Und natürlich gilt auch hier, was ich bereits beim Blog gesagt habe: immer mehrere Kanäle, mehrere soziale Medien bedienen und alles miteinander verknüpfen. Nur die Plattform allein bringt einem Nichts. Besser ist es auf der Plattform auf den eigenen Blog und den Selbstverlag zu verweisen, bei dem man zu finden ist und umgekehrt.

So… So weit so klar?

Nächstes Mal geht es mit den etwas bekannteren Möglichkeiten zum Veröffentlichen weiter, aber ich hoffe, ich konnte denen die noch in den Startlöchern stehen und noch unsicher sind einen Weg zeigen, wie sie „veröffentlichen light“ machen können.

Bis zum nächsten Mal, wir lesen uns in vier Wochen.

Zurück
Zurück

Veröffentlichen als Self-Publisher

Weiter
Weiter

Update