Schreibprogramme: Evernote

Letztes Mal hatte ich kurz Quick Office vorgestellt, das Programm mit dem ich angefangen hatte auf meinem Handy oder generell gesprochen unterwegs zu schreiben. Da Quick Note nicht in der Lage war meine Notizen zu speichern und hinterher zu synchronisieren, musste ich mir etwas anderes suchen, um weitermachen zu können. Nachfolger Quick Offices wurde Evernote.
Evernote war in seiner ursprünglichen Form ebenfalls sehr spartanisch und nach der doch recht grauen Benutzeroberfläche von Quick Office wirkte die Evernote Oberfläche sehr edel und mit ihrer Farbgestaltung richtig erfrischend. Ich weiß, Farben sind unwichtig, aber auch ich bin ein Augenmensch.
Evernote war für mich fast zwei Jahre lang die perfekte Lösung und es erfüllte alle, von mir, an ein Programm angesetzten Kriterien zur vollsten Zufriedenheit. Seine Benutzeroberfläche ist sowohl funktional als auch schön gehalten. Man kann das Programm intuitiv bedienen ohne groß rätseln zu müssen, um was es sich jetzt bei den verschiedenen Sachen handelt.

Screenshot der Webapplikation von Evernote

Screenshot der Webapplikation von Evernote

Ganz links zu sehen auf dem Screenshot, ach ja, hier handelt es sich um einen Screenshot der aktuellen Webapplikation, sind zum einen die Möglichkeit direkt einen neuen Text /eine neue Notiz zu schreiben, verdeutlicht durch das Plus unter dem Elefanten. Danach kommt die Suchmöglichkeit, dich ich nie nutze und die Teilungsfunktion, die von mir ebenfalls nie genutzt wird, die aber in der ersten Version auch noch nicht existierte. Der Stern steht für die Shortcutfunktion, ebenfalls neu, dann kommen die Notizen allgemein, symbolisiert durch das Blatt. Zugegeben, diese Funktion war von Anfang an mit dabei, ist aber von mir nie genutzt worden. Etwas, dass ich immer verwende, ist das Notizbuch ganz am Ende, da es mich zu meinem verschiedenen Projekten führt.
Benutzt man das Notizbuch, wird eine Liste der angelegten Projekte /Notizbücher ausgeklappt, damit man wählen kann, welches man bearbeiten möchte.
Hat man dann auf ein Notizbuch geklickt, wird man zu diesem weitergeleitet und kann sich dann dort für eine Notiz entscheiden und diese bearbeiten, kopieren, ansehen und lesen, was auch immer man machen möchte. Aussehen tut es dann so:

Screenshot der Webapplikation mit markiertem Notizbuch

Screenshot der Webapplikation mit markiertem Notizbuch

Möchte man die Notiz bearbeiten, kann man das entweder in der Variante, die oben auf dem Screenshot zu sehen ist oder man entscheidet sich für die Vollbild Ansicht, die ich am häufigsten verwende.

Screenshot der Vollbildansicht

Screenshot der Vollbildansicht

Auch hier wird sichtbar, dass die Oberfläche sehr einfach gehalten, sehr spartanisch und übersichtlich ist. Es gibt keinen überflüssigen Schnickschnack, wie etwas irgendwelche Bildschirmhintergründe, keine eingeschobenen Karteikarten oder anderes, dass einen ablenken könnte. Nur das „weiße Blatt“. Wer auf der Suche nach Texbearbeitungsmaterialien ist, findet sie oberhalb des Textes, nachdem er kurz in den Text geklickt hat.

Alles in allem sehr übersichtlich und auch für ganz kleine Bildschirme, wie etwa die eines Handys gut geeignet.

Bis vor Kurzem erfüllte Evernote all meine angesetzten Kriterien. Seine Benutzeroberfläche war einfach gehalten, ich konnte sie sofort bedienen, ohne lange rätseln zu müssen, was jetzt für welche Funktion gedacht ist und sie wirkte selbst auf einem Handybildschirm übersichtlich und einfach, so dass es bei der Kategorie Feature nichts zu meckern gab. Leider war es so, dass nach und nach immer mehr Spielereien für Evernote entwickelt wurden, so dass es jetzt einen Haufen von Sachen gibt, die ich nicht brauche und die mir meine Oberfläche überladen. Da sie mich aber nichts kosten, war mir das bisher egal und ich ignorierte sie einfach. Womit wir auch schon bei noch einer Kategorie wären, die Evernote zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllt: Es ist kostenlos. Zumindest solange man die Basicversion nutzt.

Aber selbst wenn man sich entscheidet, das Programm hochstufen zu lassen, ist es, verglichen mit anderen Programmen immer noch günstig. Da mir die Basisversion aber schon alle meine Erwartungen erfüllt, sehe ich mich nicht gezwungen upgraden zu müssen. Deswegen im Bereich Kostenfaktor kann ich nur sagen: Daumen hoch!

Leider hat das Programm aufgrund der letzten Upgrades und wegen des ganzen Schnickschnacks, dass es jetzt mit sich bringt in Sachen Synchronisation einige Probleme. Es ist nicht so, dass es sich , anders als Quick Office nicht synchronisieren würde…. Im Gegenteil. Mein Problem ist, dass immer wenn ich Evernote als Webapplikation nutze, es sich zu synchronisieren beginnt, sobald ich auch nur ein oder zwei zusätzliche Buchstaben an den Text gefügt habe. Zuerst dachte ich, meine Texte seien auch für dieses Programm zu groß geworden und begann bereits Kapitel zu teilen, um das Problem auszutricksen, aber auch das änderte nichts daran, dass es dauerhaft zu speichern versuchte und ein schnelles Schreiben nicht mehr möglich war, da jedes Mal, wenn das Programm speichert, die Benutzeroberfläche einfriert. Deswegen kann ich was die Kategorie Synchronisation angeht nicht mehr die volle Punktzahl geben.

Was die Verfügbarkeit angeht, so läuft das Programm sowohl auf Android, als auch auf Windows ohne Probleme, auch wenn man aufpassen sollte, was genau man installiert, da es einige Metroapps gibt, die nicht ganz das gelbe vom Ei sind. Kurzfristig habe ich auch Evernote für Windows ausprobiert, es aber schnell wieder aufgegeben, da mir die feste Oberfläche gar nicht zusagte. Zum einen war es so, dass ich die Oberfläche überladen fand, da sie an sich in drei verschiedene Sektionen unterteilte, die ein wenig wie Karteikarten aussehen und die ich ziemlich verwirrend und ablenkend fand. Sicher, auch hier hat man die Möglichkeit den Text im Vollbildmodus zu bearbeiten, dieser wird dann aber in einem neuen Fenster geöffnet. Hat man den direkten Vergleich zwischen der Webapplikation und der normalen Oberfläche, zieht die normale Oberfläche eindeutig den Kürzeren, weswegen ich Evernote auf meinem Laptop schnell verworfen und mich lieber anderen Schreibprogrammen zugewandt habe.

Soviel zu Evernote und Quick Office und das nächste Mal wende ich mich einem etwas ästhetischerem Programm zu. Ob das allerdings alle meine Anforderungen erfüllen kann, bleibt abzuwarten.

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