Grundausstattung für Autoren - Teil 1

Wenn man mit dem Schreiben beginnt, steht man oft vor der Frage, was man für das Schreiben eigentlich braucht? Jeder, der irgendeiner Tätigkeit nachgeht, braucht dafür irgendwas. Spielt man Hockey, braucht man dafür einen Schläger. Macht man Eiskunstlauf, wird man Schlittschuhe brauchen und als Autor braucht man… was?

Zeit? Disziplin? Gute Ideen? Einen Laptop? Ein Schreibprogramm? Wirklich ein Schreibprogramm? Wenn ja, welches? Das Neueste, Teuerste, was der Markt zu bieten hat oder tut es auch ein Normales, das schon im Computer mitgeliefert wurde? Einen Notizblock? Oder ist das schon zu antik? Oh und einen Blog? Braucht man einen Blog? Man muss ja auch Marketing betreiben und sich in den Sozialen Medien zeigen oder nicht? Und wo bekomme ich die Ideen her? Und die Bilder dafür! Schließlich lebt Social Media extrem von Bildern! Schreibratgeber! Die wird man doch ganz sicher brauchen.

Wenn man sich näher mit der Idee, Schreiben zu wollen, beschäftigt und man eine Weile in der Schreib- und Autorenbubble verbringt, wird man unweigerlich mit solchen Fragen konfrontiert. Dicht gefolgt von der anderen, alles überragenden Frage: Brauche ich das wirklich alles?!

Die Antwort ist, wie immer, nicht eindeutig. Sie hängt davon ab, was du alles machen möchtest und was du dir leisten kannst. Denn umsonst ist bekanntlich nicht mal der Tod.

Aber, ehe du verzweifelst, hier ein Überblick darüber, was ich in meinen Jahren gebraucht habe und eine Antwort auf die Frage, ob es immer zwingend notwendig das Super Deluxe Paket sein muss.

Organisation:

Organisation ist im Leben eines Autors, noch dazu eines bloggenden Autors das A und O. Vor allem wenn man neben dem Schreiben noch ein Leben zusammenhalten muss. Um das zu schaffen und den Überblick zu behalten und auch um zu sehen, was ich wirklich schaffe, habe ich im Laufe der Jahre ein paar Sachen ausprobiert.

Produktivplan von Richard Norden:

Einer meiner Favoriten.

Mit dem Produktivplan jongliert man bis zu 3 Projekte gleichzeitig für die kommenden 4 Wochen und behält den Überblick über wichtige Termine und Aktionen. Als Beispiel könnte man hier Deadlines für die jeweiligen Projekte oder auch wiederkehrende Aktionen, wie das Schreiben und veröffentlichen von Blogartikeln nennen. Die Termine kann man sich in die Kalenderkästchen eintragen, für wiederkehrende Aktionen, wie das Schreiben von Blogartikeln, das Aufräumen des Blogs, habe ich es mir angewöhnt ganze Tage zu blockieren, weswegen ich statt 3 literarischen Projekten nur 2 habe. Den dritten Platz auf der Projektliste nimmt bei mir der Blog ein, für den ich ein Wochenende pro Monat „opfere“ an dem ich Artikel schreibe und überarbeite. Allein mit dieser Nutzung des Produktivplans habe ich schon einen kleinen Redaktionsplan. Denn im dritten Slot bei der Projektliste notiere ich mir immer, welche Artikel ich als nächstes schreiben möchte und wann die Artikel jeweils veröffentlicht werden sollen. Aber natürlich, einen echten Redaktionsplan ersetzt das nicht und wenn man darauf angewiesen ist, den Blog auf längere Zeit im Voraus zu planen oder es nicht mehr reicht nur die Titel der zukünftigen Artikel zu notieren, muss man sich etwas ausgefeilteres suchen. Ich für meinen Teil bin hier auf Trello umgestiegen.


Trello:

Erstmal vorweg: das Schöne an Trello ist, dass es cool und gratis ist und trotzdem genau das tut, was es soll und einen nicht plötzlich mit neuen Features belästigt, die man weder braucht noch will. Und lasst euch sagen, das ist nicht so selbstverständlich, wie man denken sollte, daß es ist.

Ehe ich mit Trello gearbeitet habe, hatte ich eine Weile Evernote. Auch die waren am Anfang cool, und ich kam super damit klar, doch irgendwann sind sie förmlich explodiert. Man konnte plötzlich Bilder mit einbinden, was noch nett war und dann ging auf einmal komplett die Post ab, mit Konferenzschaltungen und geteilten Notizen und was weiß ich noch… Alles Zeug, was ich nicht brauchte und was die Qualität der App nicht besser machte. Geschweige denn den Preis. Daher, dass Trello genau das tut, was es verspricht und ansonsten sehr ruhig und beständig ist, weiß ich zu schätzen. Doch, kommen wir darauf, was Trello für euch tun kann. Beziehungsweise, was ihr mit Trello anstellen könnt.

Ich habe meinen Redaktionsplan da. Dort sammle ich meine Ideen für den Blog, kann auf einen Blick sehen, was ich schon recherchiert, was ich geschrieben und korrigiert habe und was schon eingefügt ist und wann die Artikel veröffentlicht werden müssten, was dazu führt, dass die Karten mit farbigen Labels versehen werden, so dass auf einen Blick erkennbar ist, was bald fällig wird und was noch im grünen Bereich ist. Für jemanden, der seinen Blog lang im Voraus plant ist das Gold wert.

Von Autorenkolleg*innen weiß ich, dass sie Trello sogar für ihre Projekte nutzen. Pro Projekt haben sie vermutlich einen Board und in diesem sind dann alle Infos gesammelt. Von den Charakterbögen bis hin zu den einzelnen Kapiteln. Wie genau ich mir das vorstellen muss, weiß ich nicht, aber es wundert mich nicht, dass sie es dafür verwenden. Die Bedienung ist ziemlich intuitiv und auf alles anwendbar. Ob es nun darum geht die Essen für die kommende Woche zu planen, über die Einkaufsliste und meinen Redaktionsplan, bin hin zur Kapitelplanung des nächsten Thrillers.Hinzu kommt, dass Trello kostenlos ist. Es ist also kein Problem sich ein Board nach dem nächsten anzulegen, wenn man verschiedene Projekte planen möchte. Wie genau das Feintuning innerhalb der Boards aussehen kann, das kann man hier sehen.


Notizbuch:

Manchmal braucht man auch das. Immer wenn es darum geht, etwas schnell festzuhalten, sonst kann es sein, dass es für immer weg ist.

Ich nutze Trello auch hierfür gern, habe in meinem Redaktionsplan eine Spalte für Ideen reserviert. Wobei ich in Trello nur die Ideen für Blogartikel festhalte. Wenn es um meine literarischen Projekte geht, dann verwende ich dafür Google Notizen oder tatsächlich noch ein gutes altes Notizbuch. An Google Notizen schätze ich, dass ich sie immer griffbereit habe, da im Handy installiert und dass ich von allen Geräten auf sie zugreifen kann. Was ich nicht so schätze ist, dass es nach einer Weile ziemlich unübersichtlich werden kann. Dann ist suchen angesagt. Wobei man das ein wenig umgehen kann in dem man wichtige Dinge „anpinnt“ und gleich oben serviert bekommt. Aber gut, wenn ihr keine Lust auf Google Notizen habt, dann probiert etwas anders aus. Ihr solltet überhaupt ein paar Sachen ausprobieren, ehe ihr euch festlegt, denn Vor- und Nachteile haben alle diese Produkte. Und nicht jeder kann mit jedem Ding. Daher muss man sich ein wenig umschauen, bis man hat, was für einen passt.

Ich für heute, wünsche euch viel Spaß beim Stöbern und ausprobieren. Wenn euch noch etwas einfällt, was sich auch gut verwenden lässt, immer raus damit. Ich bin gespannt und wir sehen uns demnächst wieder, wenn die Reihe fortgesetzt wird. Das nächste Mal steht ganz im Zeichen von Social Media, es geht also um Blogs, Tags und Bilder.


Zurück
Zurück

Grundausstattung Eines Autors - Teil Zwei

Weiter
Weiter

Was wirklich vom Klischee bleibt