Einer DIESER Tage! Und was jetzt?

Okay, lasst uns ehrlich sein: jeder von uns hat seine miesen Tage an denen er oder sie nichts oder so gut wie nichts geschafft bekommt.

Man wacht morgens irgendwie verkatert auf und latscht dann durch den Tag wie in Watte gepackt.

Irgendwie vergisst man alles total schnell wieder, Konzentration ist ein Fremdwort und die Motivation hat spontan Urlaub genommen und trotz all dem … müssen wir noch was schaffen. Weil niemand von uns kann seinen Job links liegen lassen.

Nicht wenn ihr angestellt seid, sonst macht euch euer Boss die Hölle heiß und wenn ihr freiberuflich unterwegs seid, wird es auch keinen Deut leichter, weil dann schleppt ihr euch nicht nur durch den Tag, nein, ihr müsst dann auch noch das Disziplinieren mit übernehmen, was normalerweise euer Boss für euch täte. Ihr habt dann sozusagen doppelte Arbeit an einem schon ohnehin blöden Tag. Denn gerade wenn ihr selbstständig tätig seid könnt ihr es euch wenig leisten nichts zu leisten. Daher können solche miesen Tage ein ziemliches Schlagloch für eure Karriere und euren Absatz sein. Natürlich könnte man sie vermeiden, aber WIE? Wie vermeidet man etwas, über das man so gut wie keine Kontrolle hat? (Vorausgesetzt euer Katzenjammer stammt nicht wirklich von einer episch durchzechten Nacht. Wenn das der Fall ist, solltet ihr mit dem Feiern aufhören und ein etwas frugaleres Leben leben, dann klappt es auch mit der Produktivität am nächsten Morgen.)

Nun, auch wenn man nicht wirklich immer Kontrolle darüber hat, wie man sich fühlt, kann man auch an miesen Tagen noch etwas tun, was einen etwas voranbringt. Natürlich wäre es schön immer 100 Prozent geben zu können, doch die letzten Jahre mit der Fibromyalgie und der miesen Schilddrüse haben mir auf recht schmerzhafte Weise beigebracht, dass das nicht immer der Fall sein wird und dass es helfen kann für solche miesen Tage ein paar Taktiken parat zu haben.

Hier sind meine besten davon:

Pause

Ja, ich habe gesagt ihr könnt es euch nicht immer leisten Pause zu machen oder unproduktiv zu sein, aber manchmal ist das Fass einfach voll und ihr könnt nicht mehr.

Vielleicht habt ihr eine harte Woche oder sogar mehrere harte Wochen hinter euch, dann kann es sein, dass einfach nichts mehr geht und eine Pause zum Durchatmen angebracht ist. Sich in so einem Fall zu zwingen bringt kaum etwas zustande. Klar, wenn ihr euch jetzt ransetzt und die A..backen zusammenkneift werdet ihr etwas zu „Papier“ bringen, aber ist es was wert?

In den wenigsten Fällen.

Meist werdet ihr später sehen, dass es kompletter Müll ist und ihr habt hinterher mehr Arbeit, weil ihr erst verstehen wollt, was ihr da verzapft habt und dann weil ihr aufräumen müsst, daher, in solchen Situationen kann es das beste sein Abstand zu nehmen, Pause zu machen, sich zu erholen. Keiner von uns ist eine Maschine die 24 / 7 durchackern kann.

Gewohnheiten

Etwas über das ich schon oft berichtet habe, ist das Aufbauen von Gewohnheiten.

Gewohnheiten machen uns Arbeiten, egal was für Arbeiten, leichter und sorgen dafür, dass wir nicht mehr so viel denken müssen, was Energie spart, während wir tun, was wir tun. Heißt, wenn ich es mir zur Gewohnheit gemacht habe immer um 11 Uhr eine Schreibsession einzulegen, dann werde ich das auch an miesen Tagen tun können, weil es mir nicht ansatzweise so viel Überwindung und graue Zellen abfordert, wie wenn es komplett neu für mich wäre. Wenn ich es gewöhnt bin gegen 17 Uhr für 30zig Minuten brav meine Sporteinheit durchzuziehen, so werde ich das auch an schlechten Tagen tun können, weil der Widerstand durch die ständige Wiederholung nicht mehr so groß ist, auch wenn ich gerade mies drauf bin. Ich tue es einfach und muss nicht mehr ewig gegen mich selbst angehen. Ich tue es auch unbewusst, einfach weil es sich eingeschliffen hat, was bedeutet ich kann es auch dann tun, wenn ich nicht mehr so viel Energie zur Verfügung habe, wie normalerweise.

Weiterer Vorteil einer Gewohnheit: sie erleichtert uns den Übergang von einem Element in das andere, von einer Arbeit in die andere, von einem Modus in den anderen. Also beispielsweise von der miesen Laune an diesem miesen Tag in den Sportmodus. Einfach weil es ein fester Bestandteil meines Tagesablaufs ist, dass ich gegen 17 Uhr Sport mache. Oder dass ich mir abends die Zähne putze. Von Kindesbeinen an eingeübt, selten vergessen.

Klar ganz unfehlbar sind auch Gewohnheiten nicht, aber wie gesagt, sie machen den Alltag erheblich leichter. Daher sorgt dafür, dass ihr euch ein paar gute Gewohnheiten angewöhnt, auch wenn ich weiß, dass es schwer ist. Ich selbst habe allein ein halbes Jahr gebraucht um mir den Sport anzugewöhnen. Inzwischen läuft es, aber bis dahin war es ein harter Kampf.

20 Minuten Taktik

Wenn alle Stricke reißen, dann überrede ich mich zur „Nur 20 Minuten!“ Taktik.

Und bei der gilt „Nomen est omen“

Ihr macht „nur“ 20 Minuten etwas, auf das ihr eigentlich keine Lust habt, weil heute halt ein mieser Tag ist, und nehmt euch vor, dass wenigstens 20 Minuten durchzuhalten.

20 Minuten sind nicht schlimm. 20 Minuten hat jeder. 20 Minuten kann jeder durchhalten und am Ende, wenn ihr sie durchgehalten habt, könnt ihr euch auf die Schulter klopfen, weil ihr habt etwas getan. Für 20 Minuten habt ihr euer für heute Bestes gegeben, ihr habt durchgehalten, der Tag war nicht ganz für die Tonne.

Netter Nebeneffekt: manchmal werden aus 20 Minuten 40zig oder eine Stunde. Oder zwei Stunden und plötzlich läuft es. Aber das ist nicht immer so. Manchmal gibt es auch nur die 20 Minuten Tage.

Ausweichtaktik

An manchen Tagen komme ich mit meinen Schreibprojekten nicht klar. Ich weiß, ich sollte etwas machen, ich versuche es auch und ich weiß es ist dringend, aber …. Aus irgendwelchen Gründen klappt es nicht. Ich produziere nur Müll und ich weiß, wenn ich jetzt weitermache, dann werde ich hinterher nur mehr Arbeit haben, als wenn ich es jetzt liegen lassen und am nächsten Tag unter hoffentlich besseren Umständen wieder aufnehme.

Also, Schlussfolgerung alles fallen lassen und an dem Tag nichts tun?

Nicht ganz.

Weil neben Schreibprojekt A gibt es immer noch Schreibprojekt B. Wenn es auch damit nicht läuft, dann gibt es immer noch einen Blog der gefüttert werden muss. Und wenn ich keine großen Schreibprojekte anpacken kann, nun, dann kann ich immer noch versuchen mich hinzusetzen und einen Blogartikel zu schreiben. Die sind relativ kurz, die Konzentration reicht dafür meist aus und produktiv ist es auch noch. Sicher, es hilft mir nicht bei meinem ganz großen Projekt weiter, aber auch ein Blog füllt sich nicht von allein und ist wichtig. Wenn ich also an „unproduktiven“ Tagen meinen Blog versorge, schaffe ich mir gleichzeitig Freiräume für meine Schreibprojekte. Ergo keine verlorene Zeit und ich habe etwas getan.

Wenn ihr also so neben der Spur seid, dass ihr an eurem Schreibprojekt nicht weitermachen wollt oder könnt, probiert es mit etwas Kleinerem, etwas anderem. Das hilft vielleicht.


So, das waren meine Ideen zu miesen Tagen und was man damit noch anfangen kann.

Solltest du noch ein paar Ideen oder Gewohnheiten haben oder möchtest du einfach nur „Hallo“ sagen, dann nur zu. Schreib mir entweder hier oder auf Instagramm. Oder hilf mir indem du den Blog weiterempfiehlst und bekannter machst, damit auch andere die Chance haben etwas aus ihren miesen Tagen zu machen. Und wenn sie ihre Zeit auch nur mit dem Lesen von Blogartikeln verbringen.

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Bin ich fertig? Alles hat ein Ende nur das Schreibprojekt nicht?

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Hilfe für miese Tage - Schreibtipps aus der Konserve