Dinge aus dem echten Leben im Buch-Teil II

Hallo und herzlich willkommen!

Ich hoffe ihr seid alle gut erholt zurück aus der Sommerpause und bereit für einen weiteren Artikel.

Dieses Mal möchte ich an einen Artikel von etwas früher im Jahr anschließen. Genauer gesagt an den „Dinge aus dem echten Leben im Buch“ - Artikel, in dem es um Dinge ging, die ich im echten Leben so toll fand, dass ich sie in meine Bücher übernehmen wollte.

Im letzten Artikel habe ich von den Orten gesprochen, die ich in meine Bücher übernommen habe und auch in diesem Artikel soll die Frage gestellt werden, welche Dinge aus dem echten Leben es in die Bücher geschafft haben.

Und auch umgekehrt. Denn manchmal schaffen es Dinge aus dem Buch in das echte Leben.

Also dann, lass mich loslegen.

Kleider machen Leute und Romanfiguren

Kleider machen Leute. Wie sie das machen, nun das habe ich bereits in einer Artikelserie letzten Jahr ausgeführt. Wenn euch das interessiert, dann stöbert doch mal im Archiv, denn heute soll es nicht darum gehen, was Kleidung für die Figur tun kann, sondern welche Kleidung es in die Geschichten geschafft hat und warum.

Nun, einige. Und zwar, was ja logisch wäre, nicht nur Kleidung die mich beeindruckt hat, sondern auch normale Kleidung, die jeder von uns jeden Tag trägt hat es in die Bücher geschafft.

Namentlich wäre das die gute alte Jeans, die jede*r von uns im Schrank hat und die sich nach ewigem Tragen uns so angepasst hat, dass man sie schon nicht mehr bemerkt, wenn man sie anhat. Das sind die Pullover, die Shirts und die Turnschuhe. Charlotte trägt gern Turnschuhe, bzw. flache Sneaker. Ab und an auch ein paar Absatzschuhe, aber die sind eher die Ausnahme im Buch, weil, seien wir ehrlich, als alleinerziehende Mutter eines Kindes, dass sich gerade am Anfang der Geschichten noch auf Spielplätzen tummelt möchte man nicht Gefahr laufen mit den teueren Hochhackigen im Sandkasten zu ertrinken.

Im Alltag trägt Charlotte also das, was wir auch tragen würden. Bequeme, funktionale Kleidung.

Allerdings heißt das nicht, dass sie sich nicht auch in Schale werfen kann, wenn sie (wenn auch unfreiwillig) zu Veranstaltungen wie etwa einer Premiere muss. Ja, sicher, ich weiß, sie ist nur Entourage des eigentlichen Stars, Tom. Sie ist dort in einer offiziellen Rolle, als Assistentin, als Make–Up Artist. Die Kameras werden weniger auf sie, denn auf Tom gerichtet sein, aber nur weil das der Fall ist, muss das nicht heißen, dass sie nicht gut aussehen kann und muss. Zumindest scheint Tom der Ansicht zu sein, denn anlässlich der Premiere zu der er sie mitnimmt, spendiert er ihr etwas, dass ich das „Pfauenkleid“ nenne.

Das Pfauenkleid ist ein Kleid, dass ich einmal in einem Laden gsehen habe. Besagter Laden, den es heute leider nicht mehr gibt, war damals eine echte Ausnahme, denn er verkaufte Vintage Kleidung. Oder sollte ich eher sagen Vintage Kleider? Weil vornehmlich war der Ladenraum mit Kleidern vollgestopft, die an die 40ziger, 50ziger erinnerten und das Beste aus den 60zigern waren. Er hatte sogar Petticoats und teilweise die passenden Schuhe zu den Kleidern. Leider, wie ich bereits bemerkte, existiert der Laden heute nicht mehr, weil die so ganz günstig war die angebotene Mode da leider nicht. Für mein Portemonnaie damals waren sie auf jeden Fall zu hoch, was mich allerdings nicht daran gehindert hat regelmäßig daran vorbeizugehen und mir das Schaufenster anzusehen und die dort ausgestellte Mode zu bewundern. Warum? Einfach weil sie anders war, als alles, was man sonst so bekommen konnte. Und ich finde, dass es das ist, was tolle Kleidung ausmacht. Nicht nur, dass sie passt wie angegossen, sondern wenn ich mir ein Kleidungsstück kaufe, besonders ein teures Kleidungsstück, dann möchte ich, dass es etwas besonderes ist. Jeans, Turnschuhe hat jeder von uns, aber wenn ich nahezu 100 Euro oder mehr für ein Kleidungsstück ausgebe, dann will ich sicher sein, dass es davon nur eine bestimmte Anzahl gibt und dass es heraussticht, dass es Besonders ist. Bei diesem Kleid war das der Fall.

An sich ist es oder war es ein klassisches Cocktailkleid. Eng geschnitten, knielang, so gut wie kein Ausschnitt, Marke Zahnarztgattin. Also alles soweit normal. Nichts besonderes, bis auf zwei Dinge: Die Farbe und das was sich auf dem Kleid aufgedruckt fand und was ihm in meiner Vorstellung den Namen „Pfauenkleid“ gegeben hat.

Die Farbe… Normalerweise wenn wir Cocktailkleid denken, dann sehen wir schwarz, denn Schwarz die die klassische Farbe für ein Cocktailkleid. Dieses Kleid war aber die Ausnahme von der Regel, denn es war nicht im klassischen Schwarz gehalten, sondern in einem Grauton, der, aufgrund des Materials, im Licht schimmerte, wie Perlenglanz. Eine recht ungewöhnliche Farbe für ein Cocktailkleid, doch das war nicht das wirklich Spektakuläre daran. Was es so besonders machte war, was auf das Kleid aufgedruckt war. Ein Pfau. Ein Pfau in grün und Rot war auf das Kleid gedruckt worden und zog sich vom linken Kleidersaum aufwärts bis zur Schulter. Klarer Bruch mit dem Aussehen eines klassisch, wenn auch etwas langweiligen Look eines Cocktailkleids und ein absoluter Hingucker, wenn auch auf sehr unaufdringliche Art und Weise. Oder anders ausgedrückt: Der Pfau durchbricht die Klassik.

Ich fand, dass es genau das wäre, was Charlotte tragen wollen würde. Es ist sehr klassisch und damit auch unauffällig. Es riecht nach guten, wenn auch etwas langweiligem Geschmack, aber weil Charlotte eben Charlotte ist, weiß sie nicht nur um die gängigen Styleregeln sondern sucht immer danach sie irgendwie zu brechen. Was ihr mit dem Pfauenkleid gelungen ist. Bzw. ich glaube, wenn Charlotte die Wahl gehabt hätte sich aus einer Auswahl an Kleidern eines auszusuchen, dann wäre es vermutlich dieses gewesen. Im Buch ist es so, dass das Kleid eine Leihgabe von Tom ist, der weiß, dass Charlotte sicher nicht oder kaum die Mittel haben dürfte sich ein solches Kleid zu leisten, geschweige denn ein Kleid für nur einen Abend zu kaufen, was echt verschwenderisch ist, wenn man es sich überlegt. Daher schätzt er ein, was Charlotte tragen wollen würde, was ihr gefallen könnte und er hat Glück ihren Geschmack zu treffen. Etwas, dass klassisch ist, aber trotzdem irgendwie aus der Rolle fällt. Charlotte in a nutshell.

Doch natürlich kann nicht nur Charlotte mit ihrer Kleidung punkten, auch andere Figuren schaffen das. Eines meiner Lieblingsoutfits ist die Kombination die Mrs. Blunt, die Bibliothekarin und Kurzzeitchefin von Charlotte in „Lotte in London“ trägt.

Bei ihrem ersten Kennenlernen mit Charlotte ist Mrs. Blunt sehr klassisch gekleidet. Sie trägt eine dunkle Marlenehose, dazu eine helle Schluppenbluse, also eine Bluse mit einer Schleife am Halsausschnitt und, um das Ganze abzurunden, trägt sie gefährlich hohe Pfennigabsatz. Pfennigabsatz trägt man eigentlich historisch gesehen nicht mit Marlenehosen. Solche würde man mit sogenannten „Kitten heels“, also kürzeren, kleineren und breiteren Absätzen tragen, aber Mrs. Blunt muss etwas an Länge wegmachen, wenn sie nicht will, dass die Hosen über den Boden schleifen. Sie ist nicht ganz so groß, wie sie es gern möchte und die Absätze, auf denen sie wenigstens in meiner Vorstellung, absolut bewundernswert sicher läuft, sind gewissermaßen eine Mogelpackung und ein Hinweis auf ihren wahren Charakter, der eben auch nicht perfekt ist. Dennoch alles im Allem ein klassisches Outfit, wie man es oft in der City sieht. Sei es an Bankerinnen, an Verwaltungsfachpersonal oder aber in dem Fall an einer Bibliothekarin. Die Inspiration für die Kleidung kam in diesem fall nicht aus einem Ladenschaufenster, sondern zum Teil von alten Fotos, wo ich die Hose an eben der Namensgeberin Marlene Dietrich sah. Wobei zu Marlene Dietrich zu sagen ist, dass sie recht groß war und daher immer Probleme hatte Hosen, Damenhosen, zu finden, in die sie hineinpasste und isch gut bewegen konnte. Das wiederum führte dazu, dass sie dazu überging Herrenhosen zu kaufen und diese für sich abändern zu lassen, was dann in der „Marlenehose“ endete. Einer Hose mit einem hohen Bund und gerade herabfallenden, ausgestellten Hosenbeinen. Ein sehr gutes Beispiel für jemanden der eine Marlenehose trägt ist Audrey Rocio Ramirez aus dem Disneyfilm „Atlantis“. Sie trägt eine Männerarbeitshose mit Latz, hat das ganze für sich passend gemacht, indem sie die Taille enger genäht und die zu langen Hosenbeine umgekrempelt hat. Im Klassischen Sinn ist es sicher keine Marlenehose, aber vom Aussehen her passt es ganz gut und wenn man sich umsieht findet man heute auch Latzhosen im Marlenestil.

Diamonds are a girls best friends

Neben Orten und Kleidung die mich inspirieren und die ich gern in meine Bücher übernehmen spielen für mich noch andere Dinge eine so wichtige Rolle, dass sie es in die Geschichten schaffen.

Unter anderem Schmuck, ganz besonders Edelsteine.

Ich muss gestehen, ich mag Edelsteine. Allein schon wie sie sich anfassen. Und dann noch die Farben! Ein ganzer Regenbogen unter der Erde gewachsen in totaler Dunkelheit. Farbspektrum erreicht durch die Beimengung von mal weniger, mal mehr gefährlichen Chemikalien und dann später teilweise durch das Brennen in einem Ofen verstärkt. Manche von ihnen können ihre Farben sogar wechseln, je nachdem wie das Licht hereinfällt und welche Art von Licht es sich handelt. Wenn ihr so etwas mal sehen wollt empfehle ich euch mal nach einem Alexandrit oder seinem günstigeren Mitspieler dem Zultanit zu suchen. Oder für jemanden der etwas normaleres sucht tut es vielleicht schon ein Mondstein. Je nachdem wie das Licht in den Stein fällt wirkt er entweder opak weiß oder aber er scheint von innen her blau zu leuchten. Wem die helle Variante nicht gefällt sucht einfach nach Spektrolith, dass ist Mondstein in dem ein Regenbogen expodiert ist (je nach Exemplar sieht es auch aus, als wäre der Stein in ein Ölfass gefallen) oder aber nach Labradorith. Das ist Mondstein in der „dunklen“ Version, wenn man so möchte. Andere Steine wiederum zeigen einen Asterismus, wenn sie richtig geschliffen wurden. Asterismus heißt, wenn man den Stein ins Licht dreht bricht sich das Licht als Stern oder in Form eines Sterns auf seiner Oberfläche. Ein anderes Beispiel für Asterismus findet man beim Tigerauge, dass bekannt ist für seinen goldenen Schimmer oder Lichtlauf, obwohl der Stein an sich eigentlich ein sattes Teddybraun hat.

Neben all den abgefahrenen Farbwechseln und Sternlichtern kommt bei Steinen noch positiv hinzu, dass ihnen oft auch Sachen wie Flüche oder andere dunkle Geschichten zugeschrieben werden. Natürlich nur bei den berühmten, kaum bei denen die ihr im Handel um die Ecke kaufen könnt. Oder es wird den Steinen nachgesagt, dass sie Heilwirkungen besitzen.

So gilt, dass ein Bernstein, der rein zufällig aussieht wie gefrorener Honig, angeblich ein sonniges Gemüt verleihen soll und hilft, wenn man sich schlecht gelaunt oder niedergeschlagen fühlt. Ein Pinkopal, blassrosa milchiger Stein, soll bei der Erzählkunst helfen und der grün-blaue Gegenpart, als Andenopal bekannt, macht aufgeschlossen und abenteuerlustig und hilft die Welt voller Begeisterung und stauen zu sehen. Wenn sich das nicht wie das ideale Autorenset anhört, dann weiß ich auch nicht. Vielleicht nehmen wir noch den grünen Malachit mit dazu. Der soll angeblich der Venus zugeordnet sein, die wiederum als Förderin und Schützerin der schönen Künste gilt. Oder aber einen orangenen Karneol der einem helfen soll all die kleinen aber nicht weniger fiesen Herausforderungen des Alltags zu überstehen und einem Mut und Durchhaltevermögen verleiht. Je nach Länge und Anspruch des Schreibprojekts könnte das doch interessant sein oder nicht? Sie möchten ein Atuorenset? Sehr gern. Woran schreiben sie denn? Kurzgeschichte oder doch ein langes Romanprojekt? Für sich selbst oder haben Sie vor sich der Öffentlichkeit zu präsentieren, damit jedermann und jedefrau an Ihrem Werk mäkeln und es zerreißen kann? Falls ja, dann würde ich Ihnen noch den Rauchquarz, einen rauchgrauen, ansonsten durchsichtigen Kristall, empfehlen. Den geben wir normalerweise trauernden Angehörigen, da er hilft gut mit Enttäuschung und Verlust umzugehen, aber wenn sie veröffentlichen wollen, dann können Sie ihn auch gut brauchen. Hilft auch gleichzeitig noch gegen Rückbeschwerden. Na? Wäre das was?

Kurzum Edelsteine schreien geradezu danach sich für den Fantasybereich nutzen zu lassen. Ihre Farben, ihre Kostbarkeit, ihr Ruf, alles bietet sich geradezu dafür an. Daher haben es sowohl in meine Fantasygeschichten als auch in Charlotte ein paar der Steine geschafft, die ich hier zu Hause zur Ansicht habe.

Der Andenopal, den ich weiter oben erwähnt habe, hat es, aufgrund seiner Farbe, in ein Armband von Taruni geschafft. Taruni ist eine Figur aus meinem „Hüter“-Projekt und ihr Armband, bzw. der darin enthaltene Stein, dient ihr dazu einen Schutzschild um sich und, wenn sie denn gut ist, auch um andere herum zu legen und sie auf die Weise zu schützen. Ausgwählt habe ich den Andenopal nicht nur aufgrund seiner schönen blau-grünen Farbe, sondern auch, weil ihm in Südamerika nachgesagt wird, dass er bei Heilzeremonien für (psychische) Herzleiden, namentlich Liebeskummer oder aber Verlust, eingesetzt werden kann. Also in anderen Worten, der Stein heilt bei Trauer. Ein Gedanke den ich schön fand. Taruni hat einen Stein in ihrem Armband, der einen Schutzschirm gegen Leiden und Trauer erschafft und mit Hilfe des Steins und des Armbands und der Kraft, die das Artefakt hat, schafft sie wiederum einen Schutzschirm, der andere vor Leid bewahrt und schützt sie dadurch. Ruby, eine weitere Figur, bekommt einen Spiegel als „Werkzeug“ in dessen verzierten Griff ein grüner Stein eingelassen ist, der aussieht, als hätte er Blasen geworfen. Hierbei handelt es sich um einen Malachit, den ich oben schon kurz genannt hatte. Ich sagte bereits, dass er als Stein der Venus gilt, die auch gern als Hüterin der schönen Künste und nicht nur der Liebe gilt. Gleichzeitig steht der Stein aber auch für das Glück, dass die Göttin durchaus verteilen kann, wenn sie denn möchte. Allerdings kann sie auch trügerisch sein, man sollte sich also nicht darauf verlassen, dass alles so ist, wie es scheint zu sein. Eine Idee, die ich passend fand für ein Artefakt, dass die Kraft der Gestaltwandlung verleiht. Schließlich kann man da auch nicht darauf vertrauen, dass alles dem entspricht, was man sieht. Einen weiteren Stein, den ich eingearbeitet habe ist ein Amethyst. Der lila Stein prangt auf dem Deckel eines Buches, welches passenderweise Weisheit verleiht. Zudem sagt man den Stein noch nach, dass er in der Lage sei Gifte zu neutralisieren wenn man ihn in das Glas legt aus dem man vorhat zu trinken. Verlassen würde ich mich darauf ja nicht. Meinen Kater hat mein Amethystanhänger jedenfalls noch nie geheilt. Oder er war einfach nur zu klein? Wer weiß das schon, aber Trunkenheit und Kopfschmerz soll der Stein angeblich auch kurieren können. Ebenso wie Ängste und Panik, was im Fall von Margret, die mit dem Buch arbeitet durchaus von Vorteil sein kann, sonst greift sie wieder zur erstbesten Lösung und das kann unter Umständen schmerzhaft für alle und nicht nur für den Gegner werden.

Ein Stein der Eingang in die Lotte Trilogie gefunden hat, ist der Aquamarin. Dem wassernblauen, durchsichtigen Beryll sagt man nach, er sei in der Lage Kurzsichtigkeit zu heilen, die Hormonproduktion zu regulieren, weswegen er in Esoterikkreisen gern bei Schilddrüsenproblemen empfohlen wird. Ich persönlcih würde ja einen guten Internisten vorziehen, aber jeder wie er es mag. Getreu seiner doch recht kühlen Farbe soll der Stein außerdem noch dabei helfen einen kühlen Kopf zu wahren, Gelassenheit verleihen, allgemein eine beruhigende Wirkung ausstrahlen. Etwas, dass Lotte durchaus manchmal fehlt. Daher habe ich den Stein für die Bücher in einen Silberanhänger von mir hineingeschrieben. An sich gibt / gab es den Anhänger wie von mir im Buch beschrieben nicht. Alles, was ich hatte war ein silberner Schneeflockenanhänger und das Bild eines Aquamarinanhängers meiner Großmutter und dachte mir, dass es doch sicher toll aussehen würde, wenn man die zwei kreuzen könnte. Also den Stein in den Anhänger, in die Mitte der Flocke versenken könnte. Ich fand, für Charlottes oft recht ruppige und unterkühlte Art wäre die Schneeflocke und dazu ein hellblauer und doch recht kalt wirkender Stein, ein sehr gutes Symbol. Als ich dann noch las, dass der Stein angeblich Gelassenheit vermitteln soll dachte ich das passt wie Deckel auf Topf. Wenn Charlotte eines braucht, dann ist es Gelassenheit. Von der hat die Gute nicht zu viel, was das eine oder andere Mal zu vorschnellen Aktionen und entsprechenden Konsequenzen führt. Gleichzeitig gefiel mir das Wissen, dass jede Schneeflocke einzigartig ist. Ein Gedanke, den Charlotte sicher auch sofort so unterschreiben würden, was einen Schneeflockenanhäger noch passender macht. Sicher, es ist eher ein Anhänger für ein Kind, denn für eine Frau, aber auch für das Problem hatte ich schnell eine Lösung parat in dem ich auf der Rückseite der Flocke eine Widmung „eingravierte“, aus der hervogeht, dass es sich sehr wohl um das Schmuckstück eines Kindes handelt. Namentlich um ein Geschenkt von Charlottes Mutter an sie, als sie klein war. Da Charlotte ihre Eltern früh verloren hat, hat sie den Anhänger seitdem in Ehren gehalten und kaum einen Tag abgelegt, was es um so tragischer macht, als sie ihn bei Tom „verliert“ und ihn in Band zwei „Wiedersehen in Berlin“, am Hals seiner neuen Freundin hängen sieht. Dort wird übrigens behauptet, dass der Stein, der sich in der Mitte der Flocke befindet ein Saphir sei. Abgesehen davon, dass ein Saphir deutlich dunkler als ein Aquamarin ist, ist das lustig, weil Saphir angeblich vor Wahnsinn schützen soll, was der Situation, dass sich der Anhänger am Hals der Konkurrentin befindet noch zusätzlichen Witz verleiht.

Doch das Besondere an Charlottes Flocke ist nicht nur, dass sie ihr so wichtig ist und in allen Bänden erwähnt wird, nein, sie ist auch das Ding, dass den umgekehrten Weg gegangen ist. Sie hat es nicht nur in die Bücher geschafft, sondern auch heraus.

Nachdem ich das erste Buch fertig hatte, hatte ich das Glück nicht nur einen Wunsch zum Geburtstag frei zu haben, sondern ich stieß per Zufall auf Etsy auf einen Künstler, der genau die Art von Anhänger herstellte, den ich in den Büchern beschreibe. Eine Schneeflocke aus Silber in deren Mitte sich ein Schmuckstein befindet. Normalerweise stellte er die Flocken aus Gold her und in der Regel waren die Steine in der Mitte kleine Milchopale, aber ich hatte das Glück, dass er so nett war und für mich eine Sonderanfertigung nach meinen Angaben machte. Der Anhänger wurde silbern und der Opal in der Mitte der Flocke wurde durch einen Aquamarin ersetzt. Unten im Bild könnt ihr ihn sehen. Und so hat es ausnahmsweise nicht nur ein Stück in das Buch und die Geschichte geschafft, sondern auch einmal heraus.


Was für Dinge schreibt ihr in eure Geschichten hinein? Oder hat es auch einmal etwas „heraus geschafft“? Wenn ja, dann lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Oder meldet euch, weil ihr einfach ein wenig quatschen oder eine nette Nachricht hinterlassen wollt.

So oder so hoffe ich wir lesen uns in 4 Wochen wieder, wenn der nächste Artikel veröffentlicht wird.

Bis dahin, passt auf euch auf, zur Not mit einem Schutzstein in der Tasche (den ihr dann möglicher Konkurrenz an den Kopf werfen könnt).

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Liebling? Ich hab die Katze gerettet!