Tag Fünf

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Alles flockig?

Zwischen „Schattensprung“, über „Wiedersehen in Berlin“, bis zu „Lotte in London“, gibt es ein Element, das alle Bücher miteinander verbindet und das für Charlotte stehen kann:  die Schneeflocke.

Sie wir im Verlauf von Schattensprung eingeführt, als Sania sich von Charlotte Tricks und Tipps, sowie etwas Kleidung und Schmuck für das Interview mit Thomas leihen möchte und Charlotte ihr das großzügig gibt, bis auf eine kleine Einschränkung und zwar, dass Sania sich alles nehmen kann, bis auf ihren Schneeflockeanhänger. In „Wiedersehen in Berlin“, lässt sie Charlotte zur Diebin vor aller Augen werden und in „Lotte in London“, verliert Charlotte alles, was sie hat, inklusive erst sich selbst und die Flocke, was das letzte Bißchen ist, um ihr endgültig den Rest zu geben.

Wie unschwer zu erkennen ist, ist die Schneeflocke für Charlotte unglaublich wichtig. Wenn man den Hintergrund kennt, ist das nicht weiter verblüffend, denn sie hat die Flocke als kleines Mädchen von ihrer Mutter geschenkt bekommen. Tatsächlich zieren die Worte: „Von SG für CG“ die Rückseite des Anhängers. Da Charlottes Eltern in einem Autounfall umkamen, als sie jung war und danach für seine Odyssee quer durch die Welt im wahrsten Sinne des Wortes begann, da sie unter ihren Verwandten umhergereicht wurde, wundert es nicht, dass der Anhänger geradezu ein Teil von Charlottes selbst ist.

Oft wurde ich gefragt, ob der Anhänger eine echte Vorlage hat.

Nein und Ja.

Nein, weil es zu dem Zeitpunkt als ich „Schattensprung“ angelegt und damit die Flocke das erste Mal beschrieben habe, es tatsächlich noch kein solches Schmuckstück gab. Also zumindest nicht für mich. Klar, Schneeflockenanhänger gibt es garantiert einige, keine Frage, aber eben nicht Charlottes.

Ja, den Anhänger gibt es tatsächlich, weil ich ihn etwa ein Jahr nach der Veröffentlichung von „Schattensprung“ und kurz nach der Veröffentlichung von „Wiedersehen in Berlin“, tatsächlich zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. Ein Bild davon hänge ich hier an, damit ihr euch ein Bild machen könnt.

Was war der Grund die Lotte Reihe zu beginnen?
Warum ich „Wiedersehen in Berlin“ geschrieben habe, hatte ich bereits erklärt. Da ging es mir um Gerechtigkeit. In dem Fall für Charlotte. Sie wollte sich reinwaschen, wollte zeigen, dass sie nicht so fies ist, wie man denken könnte, dass sie ist, wenn man nur „Schattensprung“ gelesen hat. Das Lustige an der Sache ist, dass auch „Schattensprung“ aus dem Wunsch nach Gerechtigkeit entstanden ist. Allerdings nicht für Charlotte. Die kannte ich damals noch gar nicht. Nein, „Schattensprung“ ist entstanden, weil ich der echten Sania Gerechtigkeit widerfahren lassen und ihr wenigstens in der Welt der Bücher eine Chance geben wollte mit einem von ihr verehrten Star zusammenzukommen, denn mal ehrlich? Wie hoch stehen die Chancen im echten Leben, dass sich ein Star in Ottilie Normalbürgerin verliebt? Eben. Also dachte ich mir, das kann ich ändern. Wenn schon nicht in echt, dann wenigstens in einem Buch.

Überflüssige Szene in Wiedersehen in Berlin

Oft hört man davon, dass Autoren im Verlauf des Schreib- und Überarbeitungsprozesses ganze Szenen und Figuren aus den Büchern streichen. In meinem Fall stimmt das nicht so ganz. Tatsächlich gab es an „Schattensprung“ nur sehr wenige Änderungen. Zwar habe ich den Entwurf umgeschrieben, ehe ich ihn zur Veröffentlichung gegeben habe, allerdings hatte ich in dem Band eher ein Problem mit der Figurenperspektive, als denn mit Szenen und Struktur. Bei Band zwei und dann bei Band drei sah das aber ganz anders aus. Die beiden sind größeren Eingriffen unterzogen worden. „Lotte in London“ ist sogar einmal komplett neu geschrieben worden, um es spannender zu machen. Eine direkte Erfahrung aus „Wiedersehen in Berlin“, in dem sich eine Szene befindet, die eigentlich überflüssig ist, die ich aber trotzdem nicht gelöscht habe. Gemeint ist das Kapitel 15 in dem Charlotte und Thomas sich an der Bibliothek am Heiligen See nach ihrem Ausflug nach Potsdam streiten. An sich bringt das Kapitel nichts für die Geschichte und hätte damit, streng genommen, gelöscht werden müssen. Allerdings konnte ich es nicht über mich bringen es herauszunehmen, was kein guter Ratschlag ist, wenn man schreibt. Daher: kill your darlings. Gerade dann, wenn sie deine darlings sind!

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