Schreibprogramme - Die Wahl der Qual?
Wer meinen Blog regelmäßig liest, der weiß, dass ich in letzter Zeit ein für einen Schriftsteller ziemlich großes Problem lösen muss.
Ich kann nicht mehr richtig schreiben, da mein bisheriges Programm mich hinterrücks im Stich gelassen hat.
Zwei Wochen vor dem NaNo quäle ich mich jetzt durch alle möglichen kostenlosen und auch kostenpflichtigen Programme (vorausgesetzt es ist eine Demoversion davon verfügbar), in der Hoffnung einen Nachfolger für mein bisherigen Gefährten zu finden. Und während ich stöhnend über meinem Lapotop sitze und mir die Haare raufe, mich durch den Programmdschungel schlage, kam mir die Idee, warum nicht die Katastrophe zu einem „Vergnügen“ machen und über das, was ich so erlebe und sehe, schreiben? Ich kann wohl nicht der einzig Schreibende sein, der vor einem solchen Problem steht? Und ich kann nicht der einzige sein, der sich vor das Problem gestellt sieht, sich nicht die teuren Programme leisten zu können oder zu wollen oder aber mit dem Problem leben zu müssen auch von unterwegs schreiben zu wollen oder zu müssen. Was nun also folgt, wird ein Bericht aus dem Land der Schreibprogramme, eine Durchleuchtung auf die von mir gesuchten Kriterien und eine Erklärung, warum ich das eine oder andere Programm bewusst nicht nehme.
Die Kriterien nach denen ich die Programme teste werden sein:
Verfügbarkeit einer Webapplikation:
Wie bereits angedeutet, schreibe ich oft von unterwegs aus. Bis vor Kurzem habe ich das noch auf sehr beschränktem Raum getan, sprich von einem Handy aus. Inzwischen, muss ich zugeben, will ich mir das Abgewöhnen, denn Texte an kleinen Bildschirmen schreiben oder lange Texte dort lesen geht furchtbar auf die Augen. Deswegen habe ich jetzt auf einen Laptop hochgerüstet, aber, nichtsdestotrotz, muss ich immer noch unterwegs auch offline über das Programm verfügen können.
Synchronisation:
Aus dem Fakt, dass ich oft offline unterwegs schreibe ergibt sich zwangsläufig die Konsequenz, dass ich den Text gern problemlos und einfach im Programm im Hauptrechner synchronisiert haben würde, sobald ich hier die Schwelle zum heimischen Wlan überschreite oder mich irgendwo befinde, wo es mir möglich ist, das Wlan zu nutzen. Die moderne Technik ist doch da, um dem Schreibenden das Leben einfacher zu machen und ich sehe nicht ein, dass ich immer zwei Programme parallel zu laufen haben soll, nur weil irgendwas rummuckt. Deswegen hätte ich gern, dass sich meine Texte einfach synchronisieren lassen, so dass ich immer auf dem Laufenden bin, egal ob ich nun unterwegs oder von daheim aus arbeite.
Kosten:
Ich weiß, als Profi sollte man sich auch das eine oder andere entsprechende Werkzeug zulegen, auch wenn das was kostet. Aber ich persönlich bin der Meinung, dass auch mit dem noch so tollsten Werkzeug der langweiligste Text nicht in einen Pulitzer verwandelt werden kann. Außerdem ist es bei mir so, dass ich bei Weitem noch nicht vom geschriebenen Wort leben kann und auch das Familienbudget nicht alles hergibt. Deswegen ist es mir am liebsten, wenn etwas wenig oder auch gar nichts kostet. Natürlich weiß ich, dass das nicht immer der Fall ist, weswegen ich von den meißten Programmen mal ein Demo probiert habe, um zu sehen, ob wir überhaupt zusammenpassen oder nicht.
Feature oder ein Bug?:
Es gibt viele Programme da draußen und einige von ihnen werden speziell für Autoren empfohlen. Meißt sind ihre Preise unverschämt hoch und ihre Ausstattung…. verwirrend. Ich weiß, jeder hat einen anderen Zugang zum Schreiben und auch andere Anforderungen an sein Schreibprogramm, doch meine Anforderungen sind sehr gering. Ich brauche ein weißes Blatt Papier, ob jetzt in echt oder nur auf meinem Bildschirm, und die Möglichkeit die Texte in verschiedenen Ordnern speichern zu können, da ich gern mal an mehreren Projekten gleichzeitig arbeite. Zusätzlichen Schnickschnack, brauche ich nicht und ich habe mich bei meiner Suche nach einem Programm bald gefragt, ob die Preise für solche Programme gerechtfertigt sind, wenn man, wie ich, drei viertel der dort angebotenen Features gar nicht nutzt. Für mich, ich gebe es gleich vorweg zu, sind Programme wie Scrievener oder Papyrus ein totaler Albtraum. Eher ein Bug als ein Feature. Trotzdem habe ich mir mal so ein Programm angesehen und werde es hier vorstellen. Und auch die Kategorie Feature oder Bug spielt eine Rolle, da es für mich wichtig ist, festzuhalten, wie verspielt ein Programm ist oder nicht, damit die Puristen gleich einen Überblick haben, ob das genannte etwas für sie wäre oder nicht.
Den Auftakt der Reihe wird Evernote machen, das Programm, welches mir am vertrautesten ist und das den Anstoß zu dieser Reihe gab. Es folgen: Ywriter, ein Programm, das Scrievener sehr ähnelt, wie ich mir habe sagen lassen, dass jedoch im Gegensatz zu Scrievener kostenlos ist, ZenWriter, für die unter uns, die auf der Suche nach dem richtigen Wort, sondern auch nach Entspannung während des Schreibens sind. Dann Open Office Writer, Standard, sicherlich, aber ich möchte es trotzdem erwähnen, da ich während meiner Studienzeit oft und gern mit diesem Programm gearbeitet habe.
Also dann, viel Spaß beim lesen und lasst mich wissen, wenn ihr noch ein Programm vorgestellt haben wollt. Oder lasst mich wissen, was ihr für Programme nutzt!